Schlechter Fahrstil: Fahrgast geht auf den Busfahrer los
MÜNCHEN - 30-Jährigem gefiel der Fahrstil nicht – und er war empört, dass der Fahrer telefonierte. Jetzt muss sich Andreas E. vor dem Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft fordert auch die Einweisung in die Psychatrie.
Andreas E. (30) ist ein sehr impulsiver Mensch und wenn er sich ärgert, wird er auch handgreiflich. Vergangenes Jahr ging er auf einen Linienbusfahrer los. Dafür steht er jetzt vor dem Landgericht München II. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Körperverletzung. Außerdem wird die Unterbringung in eine Psychiatrie gefordert. Andreas E. leidet unter Wahnvorstellungen und wurde bereits straffällig, weil er seine Nachbarin geschlagen hat.
Am 8. Juli 2008 saß Andreas E. gegen 19.30 Uhr im Linienbus in Moosach (Landkreis Ebersberg). „Der Fahrer fuhr schlecht und telefonierte mit dem Handy“, sagte der Angeklagte, den so etwas stört. Angeblich wollte Andreas E. an der Haltstelle „Sägewerk“ aussteigen: „Der fuhr einfach weiter.“ Beim nächsten Halt habe der Busfahrer einen Fahrgast aussteigen lassen, ihn aber nicht. „Vor meiner Nase machte er die Tür zu. Da bin ich zu ihm“, erklärte der Hartz-IV-Empfänger.
Laut Anklage soll er Fahrer Mladen T. (27) mindestens einmal mit der Faust auf den Hinterkopf geschlagen und ihn am Ohr gezogen haben. Dagegen behauptet Andreas E., dass er ihn nur ganz leicht berührt habe.
Busfahrer Mladen T. schilderte den Vorgang im Zeugenstand: „Kollegen hatten mich vor dem Angeklagten gewarnt, weil der Typ immer sehr aggressiv ist. Er hat auch Mädchen im Bus belästigt.“ Am Tattag habe ihn der Angeklagte angeschrien. Andreas E. warf ihm vor, dass er schlecht Bus fahren würde. „Er schubste mich und schlug mir vor den Kopf.“ Bei dem Zwischenfall stand der Bus an der Haltestelle „Hauptstraße“. Dort verließ der Angeklagte auch den Bus. Mladen T. alarmierte die Polizei.
Bereits neun Vorstrafen hat Andreas E., der übermäßig Alkohol und Hasch konsumiert hat. Er saß auch mal in Haar. Der Prozess dauert an. th