Schizophrener geht in der Kaufingerstraße auf Kind los

München - Es waren dramatische Szenen, die sich am 11. Januar des vergangenen Jahres mitten auf der Kaufingerstraße abspielten. Ein Mann geriet mit ein paar Kindern in Streit, weil er glaubte, dass sie ihn zuvor fotografiert hatten. Er packte laut Antragsschrift einen etwa zwölf Jahre alten Buben, schleuderte ihn gegen eine Schaufensterscheibe und brachte ihn dann zu Fall. Als das Kind auf der Straße lag, nahm er den Kopf des Buben, schlug diesen zwei Mal gegen den Boden.
Noch zwei Wochen später Schwellung im Gesicht
Eine Passantin wollte dem Kind helfen und ging mutig auf den Mann zu. Der verabreichte ihr eine kräftige Watschn. So kräftig, dass die Frau noch zwei Wochen später mit einer Schwellung im Gesicht herumlief.
Wie schwer das Kind verletzt wurde, ist nicht bekannt. Denn der unbekannte Bub nutzte die Gelegenheit, um mit seinen Freunden in Richtung Marienplatz zu verschwinden.
Der mutmaßliche Täter, der 30-jährige Hans F. (Name geändert), ist nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft schizophren und müsste dauerhaft in der Psychiatrie untergebracht werden.
Opfer starb einige Wochen nach Angriff am Marienplatz
Knappe vier Wochen nach dem ersten Vorfall soll er am U-Bahnhof Marienplatz eine Frau angegriffen haben. Er nahm ihren Hut, warf ihn zu Boden und als sie ihn wieder aufheben wollte, trat er sie ins Gesäß. Dabei beleidigte er sie und drohte ihr mit Schlägen.
Die Frau litt Todesängste, weil er sie zudem in Richtung Gleise drängte. Sie habe bis zu ihrem Tod einige Wochen später psychisch sehr unter diesem Vorfall gelitten, heißt es in der Antragsschrift.
Hans F. erklärt beim Prozessauftakt am Mittwoch, dass es ihm damals psychisch schlecht ging und er auf der Straße lebte. Jetzt gehe es ihm besser. "Ich würde so etwas nie mehr machen", sagt er.
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