Heute in Münchens Innenstadt: Großprojekt lässt schreckliche Geschichte wieder aufleben

Unter der Bezeichnung "Rückkehr der Namen" wird heute an die Opfer des Nationalsozialismus in München erinnert – das großangelegte Projekt mit über 1000 Teilnehmern soll aber auch eine Mahnung gegen den erstarkenden Rechtsextremismus sein.
AZ/ dpa |
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Eine weiße Rose steckt an den ersten Erinnerungstafeln für die Opfer des Nationalsozialismus in München.
Eine weiße Rose steckt an den ersten Erinnerungstafeln für die Opfer des Nationalsozialismus in München. © Matthias Balk/dpa

München – In der Innenstadt startet am heutigen Donnerstag um 15.00 Uhr das multimediale Projekt "Die Rückkehr der Namen" zur Erinnerung an die Schicksale von Opfern des Nationalsozialismus. Hunderte Patinnen und Paten werden an diesem Nachmittag Interessierten aus dem Leben von mehr als 1000 Männern, Frauen und Kindern aus München erzählen, die aufgrund der Verbrechen des NS-Regimes gestorben sind. Dabei werden sie an Orten stehen, zu denen die Opfer eine Beziehung hatten – wie Wohnung oder Arbeitsplatz. Angebote im Internet, Radio und Fernsehen ergänzen das Projekt, dass der Bayerische Rundfunk mit Unterstützung durch die Stadt München initiiert hat.

In der Zeit von 1933 bis 1945 haben 10.000 Menschen aus München den Tod durch die Nazis gefunden, darunter rund 4500 Jüdinnen und Juden. Andere wurden verfolgt wegen politischer Einstellungen, Religion, sexueller Orientierung, Behinderungen oder Krankheiten. Das Projekt "Die Rückkehr der Namen" will nun anhand ausgewählter Schicksale diese Verbrechen wieder ins Bewusstsein rufen. 

Das Programm von  "Die Rückkehr der Namen" in München

Um 17.00 Uhr ist ein gemeinsamer Weg der Erinnerung vom Königsplatz zum Odeonsplatz geplant. Dort soll es um 18.00 Uhr eine Abschlussfeier geben, mit Musik, Filmen, Reden und Interviews mit Zeitzeugen. Als Ehrengäste erwartet werden unter anderem Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU), die auch Schirmherrin ist, Josef Schuster vom Zentralrat der Juden in Deutschland, Romani Rose vom Zentralrat der Deutschen Sinti und Roma sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen wie Charlotte Knobloch, Eva Umlauf und Ernst Grube.

"Es ist wichtig, dass wir den Opfern ihre Würde zurückgeben, ihren Namen, und das öffentlich im Stadtbild", lobt Schirmherrin Ilse Aigner (CSU). Aus der Vergangenheit könnten wichtige Lehren gezogen werden.

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13 Kommentare
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  • dakaiser am 11.04.2024 15:20 Uhr / Bewertung:

    Gute Sache!

  • Flo91 am 11.04.2024 19:19 Uhr / Bewertung:

    Ich gehe jede Wette ein, dass die Mitläufer von 2024 irgendwann in den Geschichtsbüchern landen, aber nicht so wie diese es sich vmtl. gewünscht hätten. ;)

  • Witwe Bolte am 11.04.2024 12:27 Uhr / Bewertung:

    Wie schaut's aus mit der Erinnerungskultur für die ca. 60.000 Ermordeten, die hunderte Jahre lang bis ca. 1750 europaweit Opfer der Hexenverfolgung wurden? Hauptsächlich Frauen. Dazu noch Millionen, die grundlos beschuldigt und brutalst gefoltert wurden. Wo sind die Mahnmale? Wurden die Angehörigen jemals üppigst entschädigt?
    Alle Opfer waren unschuldig.

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