Scheinehe: Er wollte Sex und Liebe als Lohn

Er hat seine Frau geschlagen und sexuell missbraucht: Ein IT-Experte (42) steht wegen Vergewaltigungen und Körperverletzung in der Ehe vor Gericht. Er bestreitet die Taten.
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Gert F. vor Gericht
John Schneider Gert F. vor Gericht

MÜNCHEN - Er hat seine Frau geschlagen und sexuell missbraucht: Ein IT-Experte (42) steht wegen Vergewaltigungen und Körperverletzung in der Ehe vor Gericht. Er bestreitet die Taten.

Sie wollte lediglich nicht zurück nach Marokko, er Liebe und Sex. Das passte nicht zusammen. Der Streit zwischen den (Schein-)Eheleuten eskalierte schnell und seit Dienstag muss sich der arbeitslose Projektmanager Gert F. (42) nun sogar vor dem Landgericht München II verantworten. Der Vorwurf: Körperverletzung und Vergewaltigung in der Ehe. Der Angeklagte aber bestreitet die Vorwürfe in wesentlichen Teilen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Software-Entwickler vor, er habe seine Frau geschlagen, ihr gedroht, sie nach Marokko zu schicken. Da er für sie aufkomme, habe er laut Anklage außerdem das Recht auf sexuelle Dienste beansprucht und sie vergewaltigt.

Kennengelernt hat Gert F. seine Frau über eine Online-Plattform. „Sie hat gesagt, dass sie jemanden zum Heiraten sucht. Ich habe das für einen Witz gehalten.“ Doch der Frau war es ernst, in einer Email bot sie ihm 1100 Euro an. „Das Geld ist nie geflossen“, sagt der unter Depressionen leidende Mann am Dienstag.

Die beiden heirateten trotzdem im November 2006. Offenbar unter falschen Voraussetzungen. Für ihn war es zumindest „Zuneigung“, sie aber habe sich nach der Hochzeit schlagartig verändert und sei sehr abweisend gewesen. Es kam immer wieder zum Streit. Dabei habe er ihr auch einmal eine Ohrfeige verpasst, gab Gert F. zu. Aber vergewaltigt habe er sie nie.

Nach etwa zwei Monaten habe man einvernehmlich Sex gehabt, erklärte er. Im Sommer 2007 dann der endgültige Bruch: Er wollte die Scheidung, sie zeigte ihn an.

Vor Gericht wollte die Frau keine Angaben machen. Statt ihrer wiederholte ihre Dolmetscherin die Aussagen und Vorwürfe des Opfers bei den Ermittlungsbehörden. Der Prozess wird fortgesetzt.

John Schneider

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