Schee war's auf der Straße
München – Wenn die Leopoldstraße nur immer so entspannt daliegen würde, ohne 400-PS-Kutschen, Dröhn-Mopeds und Drängel-Fahrräder – dafür mit Musik und flanierenden Menschen: Münchens größte Straßenfeste Streetlife und Corso Leopold haben auch an diesem Wochenende die Stadt wieder ein bisschen aufgelockert.
Der Bereich zwischen Odeonsplatz, Münchner Freiheit, Leopoldstraße und Ludwigstraße war für Radl und Autos gesperrt. Von den großen Bühnen schallte Musik, vom Anzug tragenden Violinistenduo, vom in Holzspäne auf dem Boden sitzenden Keyboarder. Stände mit Fast- und Slowfood wechselten sich ab mit herumfuchtelnden Luftballontier-Bastlern und Bier floss sowieso überall.
Für Knirpse gab’s Seifenblasen, Bastelstände und Reifenschaukeln, und Erwachsene durften wieder so tun, als würden sie sich ganz uneigennützig für den Nachwuchs mit Fingermalfarben einsauen.
Schnell voran kamen die knapp 300 000 Menschen zwischen Topfpalmen und Liegestühlen nicht – aber das ist ja auch nicht der Sinn der Sache: Die Umweltorganisation Green City will mit dem Streetlife seit 15 Jahren zum europaweiten autofreien Tag Menschen dazu bringen, ihr ökologische Bewusstsein zu schärfen.
Und das 20 Jahre alte Festival Corso Leopold setzte in diesem Jahr ein leuchtendes Zeichen: Die Lichtkünstler von Guerrilla Lighting strahlten am Samstagabend neben Nikolaiplatz und Wedekindplatz auch den von der Schließung bedrohten Musikclub Podium an und die von der Räumung bedrohte Wagnerburg, als öffentlicher Wunsch „für ein lebenswertes München“.
Schön wär’s – schee war’s zumindest schon mal.
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