Schauspieler Timothy Peach: Weihnachten jenseits von Afrika

Für Timothy Peach ist es heuer ein ganz besonderes Weihnachten – denn seine Tochter Tiffany kehrt heim. Für die AZ blättert der Schauspieler sein pri
von  Annette Baronikians
Das Christkind war da – bei Mama Gisela, Bruder Quentin und dem kleinen Timothy, der sich über
seine Autorennbahn unbändig freut.
Das Christkind war da – bei Mama Gisela, Bruder Quentin und dem kleinen Timothy, der sich über seine Autorennbahn unbändig freut. © privat

Für Timothy Peach ist es heuer ein ganz besonderes Weihnachten – denn seine Tochter Tiffany kehrt heim. Für die AZ blättert der Schauspieler sein privates Fotoalbum auf.

München – Die sonst so gemütliche Wohnküche ist übersät mit Schachteln und Tüten. Weihnachtsgeschenke? Mitnichten! „Die fallen dann doch nicht ganz so üppig aus“, sagt Timothy Peach lachend und kramt Kermit und Miss Piggy im Weihnachtsornat hervor. „Ob es die zwei Muppets sind, die schönen Sterne aus dem Marrakesch-Urlaub, diese kleine mexikanische Puppe oder die selbst gebastelten Engelchen unserer Kinder – an allem hängen schöne Erinnerungen“, erzählt der Schauspieler, während er vorsichtig drei rote Christbaumkugeln auspackt: „Die habe ich noch von meiner Oma.“ Zu Weihnachten finden alle der liebevoll gesammelten Erinnerungsstücke ihr Plätzchen in der Neuhauser Wohnung. So manches kommt auch auf den Christbaum. „Unser Baum ist schon etwas ungewöhnlich“, sagt Peach: „Doch er ist sehr bunt und fröhlich und strahlt genau das aus, was ich haben und leben will: Freude!“ Diese wird heuer an Weihnachten bei der Schauspielerfamilie besonders groß sein. Schließlich wird Wiedersehen gefeiert. Tiffany, die inzwischen 19-jährige Tochter von Timothy Peach und Nicola Tiggeler, ist ausgezogen und lebt seit einem halben Jahr in New York, wo sie für drei Jahre eine Schauspielschule besucht.

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Die Feiertage verbringt die Familie zusammen

 

„Welchen Beruf auch immer Tiffany gewählt hätte: Entscheidend ist, dass man für das, was man machen will, richtig entbrannt ist – und das ist sie“, sagt Timothy Peach (52), dem es anfangs nicht ganz so leicht fiel, seine Tochter ins ferne Amerika ziehen zu lassen: „Kinder müssen raus in die Welt, das ist wichtig und richtig. Glücklicherweise gibt es ja Skype, WhatsApp und Co. So sind wir stetig in Verbindung.“ In Tiffanys Zimmer in München ist inzwischen ihr 13-jähriger Bruder Nelson gezogen. Sein ehemaliges Kinderzimmer wurde in der Wohnung zum Gästezimmer umfunktioniert. Für die Weihnachtstage wird es von den Eltern mit in Kisten verstauten Lieblingsstücken ihrer Tochter besonders hübsch hergerichtet – von Bildern bis zur Kuscheldecke.

„Weihnachten, vereint in der Familie, das ist schön und macht auch den Sinn des Festes aus“, sagt Timothy Peach, der heuer an Heiligabend wieder in bewährter Runde mit seinen „liebsten Menschen“ daheim in Neuhausen feiern wird: mit seiner Nicola (mit der er seit 27 Jahren zusammen ist), mit den beiden Kindern, seinen deutsch-englischen Eltern und Bruder Quentin mit Freundin. „Weihnachten wurde auch in unserer Kindheit schon immer ganz traditionell gefeiert“, erzählt Peach und zeigt Fotos von sich und seinem drei Jahre älteren Bruder, lachend vor dem Christbaum. Das große Glück bedeutete für den kleinen Timothy damals eine Autorennbahn, die er sich sehnlichst gewünscht hatte – natürlich vom Christkind: „Ich habe ziemlich lang ans Christkind geglaubt, viel länger als später meine Kinder.“

 

Weihnachten: Lange Zeit alles andere als traditionell!

 

Vor deren Geburt war Weihnachten im Hause Peach-Tiggeler eine ganze Zeit lang alles andere als traditionell. Timothy und Nicola zog es gerade zu Weihnachten oft in die Ferne: „Wir fanden es toll, an Heiligabend zusammen weg zu sein, weil wir kurz darauf meist auch schon wieder irgendwo getrennt auf der Bühne standen.“ Besonders in Erinnerung blieb Timothy Peach ein Heiligabend in Thailand. Tagsüber lagen er und seine Frau in der Sonne am Strand. Abends beim Essen setzten sie sich dann aus Spaß die mitgebrachten Nikolausmützen auf. Diese haben in der Familie Peach längst Tradition. Alljährlich macht Timothy ein Familienfoto, bei dem alle rote Nikolausmützen tragen: mal im Sommer an einem See, mal im Engelsgewand hoch droben in den Bergen. Aus diesen fantasievoll gestalteten Bildern werden dann kreative Weihnachtskarten, die Jahr für Jahr an Familie und Freunde verschickt werden. „Die mit Abstand wunderbarste Karte entstand im vergangenen Jahr“, erzählt Peach: „Im Sommer 2014 in Namibia.“ Dort hatte er einen TV-Dreh, Frau und Kinder kamen im Anschluss nach und gemeinsam machten sie sich mit etlichen Geschenken im Gepäck zum SOS-Kinderdorf in Windhuk auf. Die größte Freude brachte das lang ersehnte E-Piano: „Die leuchtenden Kinderaugen waren ein Traum.“ Timothy Peach und seine Frau engagieren sich seit fast 19 Jahren für die SOS-Kinderdörfer.

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Wie es dazu kam, weiß der Schauspieler bis heute ganz genau: Tochter Tiffany war gerade mal eineinhalb Monate alt. Ihre glücklichen Eltern hatten sie auf dem Arm, als im Fernsehen ein Film über ein rumänisches Waisenhaus kam. „Die Zustände dort waren so unerträglich und menschenunwürdig, dass wir beide weinen mussten und dann entschieden, etwas zu tun“, erzählt Timothy Peach: „Wir haben bis heute viel Glück in unserem Leben, da ist es das Normalste auf der Welt, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten einzubringen. Das macht zudem auch glücklich.“ Eine Botschaft, wie sie kaum besser zu Weihnachten passen könnte.

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