Schamanin will dem Prügel-Polizisten helfen
Beschwörungen im Schwurgericht: Der skurrile Auftritt einer Schamanin aus Giesing. Sie versucht mit Magie, die Vorwürfe des Staatsanwalts gegen den Polizisten Sven G. zu entkräften.
MÜNCHEN Flüstern im Schwurgerichtssaal 101. Eine dunkelhaarige Dame sitzt mit leicht erhobenen Armen in der zweiten Reihe. Ihr Kopf dreht sich hin und her. Dann zucken ihre Arme. Blicke duldet sie nicht. Schaut böse und gestikuliert mit den Händen, dass man sich abwenden soll.
Die Dame ist eine Schamanin aus Giesing. Sie versucht mit Magie, die Vorwürfe des Staatsanwalts gegen den Polizisten Sven G. zu entkräften.
In diesem Fall wird sie wohl an ihre Grenzen stoßen. Dem 31-Jährigen wird versuchter Totschlag vorgeworfen. Er soll in der Disco „089“ einen Gast geschlagen und ihm gegen den Kopf getreten haben (AZ berichtete).
Die Schamanin handelt aus Dankbarkeit. Sven G. hatte ihr bei einem Geld-Problem geholfen.
Sein Verteidiger Ulrich Ziegert setzt auf Jura statt Magie: Er stellt noch einen Beweisantrag. Man soll prüften, ob die jahrelange Anabolika-Einnahme die Psyche von Sven G. beeinflusst habe. Dann wäre er vermindert schuldfähig. Sven G. soll früher beim Bodybuilding Anabolika geschluckt haben. th
