Saisonstart: Die Zecken lauern schon wieder

Angesichts steigender Temperaturen warnt das bayerische Gesundheitsministerium vor durch Zeckenbisse übertragenen Krankheiten und ruft zu Impfungen auf. Mediziner Nikolaus Frühwein ist über die Impfmüdigkeit der Bevölkerung besorgt.
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Eine Zecke auf der Haut eines Menschen (Archivfoto vom 31.05.2004).
dpa Eine Zecke auf der Haut eines Menschen (Archivfoto vom 31.05.2004).

MÜNCHEN - Angesichts steigender Temperaturen warnt das bayerische Gesundheitsministerium vor durch Zeckenbisse übertragenen Krankheiten und ruft zu Impfungen auf. Mediziner Nikolaus Frühwein ist über die Impfmüdigkeit der Bevölkerung besorgt.

Wenn die Sonne rauskommt und das Thermometer steigt, fühlen sich draußen alle wohl – das gilt auch für Zecken. Jetzt hat das bayerische Gesundheitsministerium vor den Folgen von Zeckenbissen gewarnt. Gesundheitsstaatssekretärin Melanie Huml rief gestern dazu auf, sich gegen die von Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu impfen. Außerdem gab sie Tipps, wie man sich vor Borreliose schützen kann.

„Das Risiko, von Zecken gestochen zu werden, ist zwischen April und Oktober am größten“, erklärte Huml. Besonders wohl fühlen sich Zecken überall dort, wo es warm und feucht ist. Hohes Gras, Laubwälder und Büsche bieten optimale Lebensbedingungen für die stecknadelgroßen Spinnentiere. Mittlerweile gilt ein Großteil Bayerns als FSME-Risikogebiet, insgesamt 78 von 96 Landkreisen und kreisfreien Städten. Von 313 Erkrankungen in der gesamten Bundesrepublik im vergangenen Jahr wurden 130 Fälle allein im Freistaat gezählt. Einzig rund um München und in Teilen Schwabens ließen sich die FSME-Viren nicht nachweisen. Huml: „Man sollte sich rechtzeitig schützen.“

Für den vollständigen FSME-Schutz sind drei Impfungen innerhalb eines Jahres und Auffrischungen alle drei bis fünf Jahre nötig, erklärte Huml. Die Impfung gilt als gut verträglich und wird von den Krankenkassen bezahlt. In Bayern ist derzeit jeder Dritte geimpft.

Zu wenig, findet Nikolaus Frühwein, Vorsitzender der Bayerischen Gesellschaft für Impfwesen. Sein mittelfristiges Ziel: „Eine Impfrate von 50 Prozent.“ Mit Sorge betrachtet Frühwein eine steigende Impfskepsis, an der die „Kommunikationskatastrophe“ mit der Schweinegrippe schuld sei. „Nach meinen Beobachtungen ist die Impfbereitschaft gegen FSME in den vergangenen Monaten um 40 Prozent zurück gegangen.“

Neben FSME kann ein Zeckenbiss auch Borreliose verursachen. Davor schützt keine Impfung, dennoch lässt sich das Risiko minimieren. „Tragen Sie lange Kleidung und suchen Sie Ihren Körper nach einem Ausflug im Grünen nach Zecken ab.“ Hat eine Zecke zugebissen, sollte man sie so schnell wie möglich entfernen. Das funktioniert mit einer Pinzette oder auch mit den Fingernägeln: Zecke möglichst dicht an der Haut packen und langsam herauszuziehen.

va

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