Saftige Steaks: Keine Karte für die Kenner

Steakhäuser liegen im Trend. Wir nehmen die Lokale, in denen Fleisch die Hauptsache ist, unter die Lupe. Heute: Zum Goldenen Kalb.
Kimberly Hoppe |
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In einem speziellen Kühlschrank können Kenner sich ihr Fleisch selbst aussuchen.
Sigi Müller 5 In einem speziellen Kühlschrank können Kenner sich ihr Fleisch selbst aussuchen.
Auf dem speziellen Grill wird das Fleisch in der Küche auf den Punkt zubereitet.
Sigi Müller 5 Auf dem speziellen Grill wird das Fleisch in der Küche auf den Punkt zubereitet.
Die informative Wandbemalung im Kalb macht den Gast zum Fleischexperten, bevor die Stücke an den Tisch kommen.
Sigi Müller 5 Die informative Wandbemalung im Kalb macht den Gast zum Fleischexperten, bevor die Stücke an den Tisch kommen.
Reservieren ist im Goldenen Kalb angebracht - die Tische sind voll, das Restaurant beliebt.
Sigi Müller 5 Reservieren ist im Goldenen Kalb angebracht - die Tische sind voll, das Restaurant beliebt.
Rauer Look und rot-weiß-karierte Tischdecken: So präsentiert sich das Lieblings-Lokal der Bussi-Bussi-Gesellschaft.
Sigi Müller 5 Rauer Look und rot-weiß-karierte Tischdecken: So präsentiert sich das Lieblings-Lokal der Bussi-Bussi-Gesellschaft.

München - Der Tanz ums Goldene Kalb lässt auch nach einem halben Jahr nicht nach. Im Gegenteil: Wer in dem Steak-Lokal am Viktualienmarkt speisen will, hat ohne Reservierung selbst an einem Montag oder Dienstag Pech. Die prominente Medium-Mannschaft würde hier am liebsten allabendlich tafel(spitze)n. Doch was steckt hinter dem Hochrippe-Hype?

Die AZ hat das neue In-Restaurant mit der Party-Stimmung getestet – natürlich nicht, ohne vorher reserviert zu haben. Die paar Stufen hoch ins Kalb, wo früher das Plüsch-Paradies „Kay’s Bistro“ logierte, und schnell fühlt man sich fast wie in New York, im berühmten „Smith & Wollensky“. Rot-weiß-karierte Tischdecken, eine betont unverputzte Wand, rustikales Holz. Und die Akustik liefert das laute Stimmengewirr der vielen aufgekratzten Gäste. „Heute habe ich Bock auf Fleisch“, tönt ein Mann mit Anstecktuch zur Begrüßung.

Der Blick fällt auf die beiden Reifeschränke, in denen reichlich rohes Fleisch hängt und liegt. Kenner suchen sich ihr liebstes Stück dort aus (mit kompetenter Unterstützung von Kalb-Chef Marko Huth); Anfänger benutzen die normale Speisekarte. Also gut, dann mal ran ans Fleisch. Vegetarier und Sparfüchse dürften beim Anblick der Fleischberge schnell die Flucht ergreifen.

Wir wählen das Galloway-Filet (300 Gramm für 45 Euro) und die Buey-Lende (350 Gramm für 32 Euro), beides medium. Dazu gibt’s Pommes, die mehr sein könnten und noch weniger Gemüse. Schon klar: Das sind alles therapeutische Portionen, denn hier geht’s definitiv nur ums Fleisch.

Das wird nach einer halben Stunde serviert – und begeistert den Gaumen. Das Galloway-Filet ist deutlich mürber als das von einem deutschen Fleckvieh und zerfällt fast beim Anschneiden (toll: die Laguiole-Messer!), so zart ist es. Es schmeckt intensiver als erwartet, gleichzeitig hat es Anflüge von Süße. Dazu passt das grobe Meersalz. Saucen wie BBQ oder Béarnaise sparen wir uns auf Anraten des Mitarbeiters. Nur die selbst gemachte Kräuterbutter darf auf die Lende vom spanischen Boey. Verglichen mit dem Filet ist es bissfester, stärker marmoriert, noch saftiger, aber für eine Lende überaus mager und bemerkenswert zart.

Dass es zum Fleisch nicht mehr nur Rotwein sein darf, zeigt die üppige Weißwein-Karte mit den noch üppigeren Preisen. Als Tipp gilt der Grüne Veltliner Rosenberg von Anton Bauer aus Wagram 2010 (33 Euro).

Unser Fazit: Ein Abend im Goldenen Kalb macht zwar ärmer, aber satt und glücklich.

Zum Goldenen Kalb. Ulzschneiderstraße 1, www.zum-goldenen-kalb.de, (089)235 422 90

 

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