Sängerin Anna Leman: „Musik ist meine Sprache“

AZ-Stadtspaziergänger Sigi Müller trifft die Sängerin Anna Leman – und hört ihr nicht nur beim Singen genau zu.
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Anna Leman am Fußgängertunnel unterm Ostbahnhof.
Sigi Müller Anna Leman am Fußgängertunnel unterm Ostbahnhof.

Zu Großereignissen gibt es in der Regel einen Musikhit, den man diesen zuordnen kann. So zogen wir mit Helene Fischer „Atemlos“ in die WM, oder vorher mit Xavier Naidoo und schafften es „Zusammen“. Auch „Ein Hoch auf uns“ gelang. Die Wiesn hat ihre Hits und auch ein Maschendrahtzaun hatte einst genug Potenzial zum Hit. Es wundert ein bisschen, dass es noch keine Rap- oder House-Version von „Wir schaffen das“ gibt.

Vor einigen Jahren lernte ich die Münchner Jazzsängerin Anna Leman bei einem Konzert kennen und bin seither in ihrem Verteiler. Vor kurzem erhielt ich eine Mail mit folgendem – ich schaute mir das Video an und finde, dass es längst Zeit wurde, einen solchen Song zu schreiben.

 

„The world is burning“ beschreibt mit einfachen Worten eine Momentaufnahme der Welt, ohne anzuklagen, ohne den Zeigefinger in irgendeine Richtung zu erheben. Traurigkeit, aber auch Hoffnung schwingt mit.

Wie ich dann bei unserem Treffen erfahre, gab es in diesem Jahr zusätzlich auch einen persönlichen Grund, diesen Song zu schreiben. Bassist Chris Lachotta, langjähriger enger Freund, musikalischer Begleiter und Lebensgefährte von Annas Mutter, verstarb vor drei Monaten.

Wir sitzen bei einem Cappuccino in einem Café in Haidhausen. Anna Leman kommt mit ihrer elf Jahre alten Hündin Lila und ist in Plauderlaune. Ich überlege, ob ich die AZ bitten kann, mir in dieser Woche ein paar Seiten mehr zur Verfügung zu stellen. Aber das wird nicht klappen – und so muss ich die Geschichte kürzen.

Anna, die mit klassischer Musik aufwuchs – ihr Vater war Opernsänger, die Mutter Tänzerin – fand durch die Pubertät, Felix, Ihren späteren Mann, und „Harry und Sally“ zum Jazz. „Ich möchte singen, Musik ist meine Sprache“ erzählt Anna. Ihre Lieder schreibt sie selbst, covert bei Ihren Konzerten aber auch mal bekannte Klassiker.

Seit einiger Zeit gibt sie Konzerte auf Mallorca, stellt im Moment dort eine Musikgruppe zusammen, mit der sie auch in Deutschland spielen will. Drei CDs hat sie bis jetzt gemacht und viele, viele Konzerte gespielt. Seit dem Tod von Chris Lachotta hatte sie kein Konzert mehr in Deutschland gegeben, aber am Montag spielte sie mit einem Gitarristen im Da Melli – und ich war eingeladen.

Sie singt mit ihrer schönen Stimme und spricht mit ihrer Mimik. Mal lachend, mal traurig, mal flirtend, mal einladend: Als neue Gäste unschlüssig an der Tür stehen, bringt sie diese singend an einen freien Tisch. Zusammen mit ihrem Gitarristen hat sie extra für den Abend ihr neues Lied arrangiert, stellt es dem Publikum vor und erntet viel Applaus dafür. Hören Sie doch einmal rein.

In diesem Sinne eine schöne Woche

Ihr Sigi Müller

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