S-Bahnen fallen aus: Landkreis München appelliert an Freistaat

Bis Dezember werden S-Bahnen der Linien S3 und S8 ausfallen. Der Landkreis München wendet sich deswegen jetzt an die Deutsche Bahn und die Staatsregierung – und das mit deutlichen Worten.
von  AZ/dpa
Die S3 und S8 sind von den Ausfällen betroffen. (Archivbild)
Die S3 und S8 sind von den Ausfällen betroffen. (Archivbild) © Nicolas Armer/dpa

München - Nach der Ankündigung der Deutschen Bahn, dass über Monate S-Bahnen auch im Münchner Umland ausfallen, wendet sich der Landkreis München an den Konzern und die Staatsregierung.

"Ich appelliere mit Nachdruck an S-Bahn und Freistaat, die Situation schnell in den Griff zu bekommen und nicht nur den Status quo wiederherzustellen, sondern sich auch an die Umsetzung der getätigten Zusagen zu machen", sagte Landrat Christoph Göbel (CSU) laut am Donnerstag verbreiteter Mitteilung. "Statt der versprochenen Taktverdichtung werden jetzt sogar Züge gestrichen. Das wird den Verkehrskollaps noch weiter verstärken – und zwar auf Schiene und Straße." Die Nachricht sei ein "Schlag ins Gesicht", befand Göbel.

S3 und S8 fallen teilweise aus

Die Bahn hatte mitgeteilt, dass bis Dezember bei S3 und S8 die "Taktverstärker" aus dem Fahrplan genommen werden, die in der Hauptverkehrszeit den Fahrplan auf einen 10-Minuten-Takt verdichten statt der üblichen 20 Minuten oder mehr. Die S8 ist eine der beiden Linien zum Münchner Flughafen. Zusätzlich sollen bei der S2 und der S20 einzelne Züge entfallen. Als Gründe nannte die Bahn unter anderem fehlende Fahrzeuge und Bauarbeiten auf einem Werkstattgelände.

Landrat Göbel verwies darauf, dass der Freistaat vor knapp einem Jahr jährlich 15 Millionen Euro zusätzlich zugesichert hatte, um auf den Außenästen der S-Bahn einen durchgehenden 20-Minuten-Takt herzustellen. Nun gehe es um eine Verschlechterung. In heute schon übervolle Züge würden nun noch mehr Menschen drängen. "Wer kann, wird über kurz oder lang aufs Auto umsteigen - und in einem noch längeren Stau als gewöhnlich stehen", heißt es in der Mitteilung.

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