S-Bahn tötet 18-Jährigen
Markus S., ein junger Lehrling, will nach einer feucht-fröhlichen Nacht in der Kultfabrik heim nach Neubiberg. Am Bahnhof Neuperlach Süd kommt es zum furchtbaren Unglück
München Erneut ist ein Teenager von einer S-Bahn getötet worden. Markus S. (18) stürzte betrunken am Sonntagmorgen im Bahnhof Neuperlach Süd ins Gleis und wurde Minuten später von einer einfahrenden S7 erfasst.
Die ganze Nacht hatte Markus S. mit Freunden in der Kultfabrik gefeiert. In den frühen Morgenstunden verabschiedete sich der angehende Auto-Mechatroniker von seiner Clique. Markus sei ziemlich betrunken gewesen, sagen Freunde.
Der 18-Jährige fuhr mit der S-Bahn bis Neuperlach Süd. Dort stieg er aus. Er wollte nach Hause nach Neubiberg. Dort kam er nie an.
Um kurz vor 7 Uhr entdeckten Fahrgäste einer S7 nach Siegertsbrunn den schwer verletzten 18-Jährigen. Markus S. war vom Bahnsteig ins Gleis gefallen. Als er die einfahrende S7 bemerkte, versuchte er offenbar noch, sich in den Rettungsschacht unter der Bahnsteigkante zu rollen. Doch es war zu spät. Die Bahn erwischte ihn am Kopf.
Ein Notarzt versuchte das Leben des Lehrlings zu retten. Doch Markus S. erlag noch am Bahnsteig seinen schweren Verletzungen.
Der Fahrgastverband Aktion Münchner Fahrgäste fordert bereits seit längerem ein besseres Sicherheitssystem für die Münchner S-und U-Bahn. Allein im Jahr 2011 gab es sieben Unfälle, bei denen Menschen auf die Gleise stürzten.
Im vergangenen Dezember verlor ein 20-Jähriger beide Beine, als er von einer S-Bahn überrollt wurde. Im April 2012 wurde eine Studentin (19) von einer U-Bahn erfasst und schwer verletzt.
Ein elektronisches Sicherheitssystem, das bei Hindernissen eine Bremsung auslöst, könne Menschenleben retten, so der Fahrgastverband.
Nach Angaben der Münchner Verkehrsgesellschaft MVG würde so ein System allein für die Münchner U-Bahn Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe erfordern.
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