S-Bahn-Störungen: Das Wut-Protokoll

„Es wird immer schlimmer“, sagt Helmut Schäfer, der seit 30 Jahren mit der S2 nach München fährt. Ihn stören: die Störungen! Jetzt hat er Buch geführt.
Thomas Gautier |
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Genervt: Der Kirchheimer Helmut Schäfer mit seiner Störungsliste.
Gregor Feindt Genervt: Der Kirchheimer Helmut Schäfer mit seiner Störungsliste.

„Es wird immer schlimmer“, sagt Helmut Schäfer, der seit 30 Jahren mit der S2 nach München fährt. Ihn stören: die Störungen! Jetzt hat er Buch geführt

München - Abends wartet Helmut Schäfer manchmal eine halbe Stunde auf seine Frau. Manchmal auch eine ganze. Er weiß nie, wann sie von der Arbeit kommt. Pünktlich ist sie selten. Sie fährt S-Bahn.

Früher, sagt der 63-Jährige, konnte man noch die Uhr nach der S-Bahn stellen. „Jetzt nicht mehr.“

Der ehemalige Selbstständige aus Kirchheim besitzt seit über 30 Jahren eine Isarcard und fährt auch als Pensionär vier Mal die Woche mit der S<TH>2 zum Marienplatz. Dort hat er noch Termine: „Altlasten vom Beruf.“

Dass er meist zu spät erscheint, weil die S-Bahn wieder länger braucht, war zuerst nur ein Gefühl. Seit Jahresbeginn hat es Helmut Schäfer schriftlich – auf seinem Handy. Der „Streckenagent“ der S-Bahn informiert ihn per E-Mail über Störungen und Verspätungen seiner S2.

Schäfer schrieb sie alle nieder – heraus kam sein ganz persönliches Wut-Protokoll: Von Januar bis heute piepte es 77 Mal – im Schnitt gab es alle zwei Tage eine Störung. Alleine auf der S2, von den anderen Linien ganz zu schweigen. Ob Signal-, Tür, Weichen- oder Oberleitungsstörung, Stellwerksfehler und „betriebliche Störungen“: Es hakt überall (siehe Liste unten ab März 2012).

Helmut Schäfer will nicht als Nörgler rüberkommen, „oder als Rentner, der plötzlich zu viel Zeit hat“. Er mag sich aber auch einfach damit nicht abfinden. Deshalb schrieb und rief er die Bahn mehrere Male an. „Aber nix hat sich geändert.“ Naja, fast nichts, sagt Schäfer. Denn: „Es wird immer schlimmer.“

Deshalb fordert der Kirchheimer die Zweite Stammstrecke – schließlich haben die meisten Verspätungen laut Streckenagent mit einer Störung dort zu tun. „Die zweite Röhre ist dringend notwendig. Politik und Bahn sollen endlich eine Lösung finden“, sagt Helmut Schäfer. „Es ist einfach eine Zumutung.“

Signalstörungen, Stellwerksausfälle, betriebliche Gründe

Die Probleme der S2 sind verschieden, die Folge ist fast immer die gleiche: Verspätungen! Hier gibt's das Protokoll zum Klicken.

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