S-Bahn-Sauerei: Bahn zahlt 5000 Euro Belohnung

Die Deutsche Bahn zahlt eine Prämie für Hinweise, die zur Ergreifung der S-Bahn-Vandalen führen. Insgesamt wurden 88 Züge mit Spraydosen und Farbbeuteln beschmiert.
von  Ralph Hub
Ein drittel des Fuhrparks wurde von den Schmierern beschädigt.
Ein drittel des Fuhrparks wurde von den Schmierern beschädigt. © Ralph Hub

München - In der S-Bahn-Werkstatt in Steinhausen wird in drei Schichten rund um die Uhr gearbeitet, damit die verschmierten S-Bahnen möglichst schnell wieder sauber und einsatzbereit sind.

In der Halle gibt es zwei so genannte Stände, in denen jeweils ein kompletter Langzug, bestehend aus drei Teilen, Platz findet. Die Arbeiter benutzen Hochdruckreiniger und Lösungsmittel, um die Farbe abzuwaschen.

Allerdings können nicht alle 88 S-Bahnen, die der Farbattacke am Montagabend zum Opfer fielen (AZ berichtete), auf einmal nach Steinhausen in die Werkstatt gebracht werden. Deshalb waren auch am Mittwoch noch viele verschmierte Züge im gesamten Netz unterwegs. „Es wird vermutlich noch bis in die kommende Woche hinein dauern, bis alle S-Bahnen wieder sauber sind“, sagt Bahnsprecher Bernd Honerkamp. Der Sachschaden wird derzeit auf rund 100.000 Euro geschätzt.

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Die Täter hatten vor allem im Münchner Süden und Westen Beutel mit Dispersionsfarbe auf S-Bahnen geworfen. In einigen Bahnhöfen wurden anfahrende Züge mit Acryllack aus Dosen besprüht.

Die Fahndung nach den Tätern läuft. Die „KoGra-M“, eine spezielle Ermittlergruppe aus Beamten der Münchner Landes- sowie der Bundespolizei verfolgt erste Spuren. Die Fahnder kennen die Sprayer- und Graffiti-Szene in der Stadt. Zudem werden die Aufnahmen aus Überwachungskameras in Bahnhöfen und S-Bahnen ausgewertet. Für Hinweise auf die Täter sind 5.000 Euro Belohnung ausgesetzt.

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