S-Bahn München: Stammstrecke gesperrt - ein Betrunkener war Schuld!

Eine Stunde lang fuhr (fast) keine S-Bahn, zwei Stunden nach der Streckensperrung kam es immer noch zu gewaltigen Verzögerungen auf der Stammstrecke. Und Schuld daran war ein 25-Jähriger, der seinen Rausch ausschlief.
Christoph Elzer |
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Die Stammstrecke der S-Bahn München war rund eine Stunde lang komplett dicht.
Nicolas Armer/dpa Die Stammstrecke der S-Bahn München war rund eine Stunde lang komplett dicht.

München - Gegen 05:20 Uhr ging ein kurioser Notruf bei der Polizei ein, der schließlich zu einem gewaltigen Pendler-Chaos mitten im morgendlichen Berufsverkehr führte. Am Telefon war ein 25-jähriger Gräfelfinger, der sich – unter massivem Alkoholeinfluss – fünf Stunden zuvor entschieden hatte, einfach mal in den Container eines geparkten Güterzuges zu klettern.

Einmal drin, kam er allerdings nicht mehr raus – die Türe ließ sich nicht mehr öffnen. Also versuchte er eine Zeit lang sein Glück und legte sich dann erstmal schlafen. Doch auch nachdem er wieder aufgewacht war, konnte er sich nicht aus seinem selbstgewählten Gefängnis befreien und rief schließlich verzweifelt den Notruf an.

Der Betrunkene hatte keine Ahnung, wo er sich befand

Die Bundespolizei rückte daraufhin an, stand aber vor einem gewaltigen Problem: Der junge Mann hatte keine Ahnung, in welchen Container er geklettert war. Daher mussten die Beamten alle Container aller Güterzüge vor Ort überprüfen und damit sie dabei nicht selbst in Gefahr gerieten, wurde der komplette Zugbetrieb vorübergehend eingestellt. Gegen 6:20 Uhr entdeckten sie den Betrunkenen schließlich und konnten ihn unverletzt befreien.

Der Gräfelfinger konnte nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen die Heimreise antreten. Ihn erwartet nun eine Ordnungswidrigkeitenanzeige nach der Eisenbahnbetriebsordnung wegen des unbefugten Aufenthaltes im Gleisbereich sowie des Betretens einer Bahnanlage ohne amtliche Befugnis.

Das Leid tausender Berufspendler ist dabei natürlich nicht justiziabel. Doch die Folgen der schlechten Schlafquartier-Wahl waren gewaltig: Durch den Einsatz kam es bei 86 Zügen und S-Bahnen zu insgesamt 1.280 Verspätungsminuten, 37 Komplett- und 21 Teilausfällen.

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