S-Bahn München: Das wünschen sich die Pendler und Landräte

Kurz vor der Wahl am Sonntag machen die Landkreise noch einmal Druck: Welche Äste sie ausgebaut haben wollen – und wo es ab Dezember schon besser laufen soll.
Irene Kleber |
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Geht es nach den Landräten der acht umliegenden Landkreise, soll das Angebot an S-Bahnen im Großraum München ausgebaut werden. Außerdem sollen Taktungen dichter werden, Planungen schneller ablaufen.
Frank Leonhardt/dpa Geht es nach den Landräten der acht umliegenden Landkreise, soll das Angebot an S-Bahnen im Großraum München ausgebaut werden. Außerdem sollen Taktungen dichter werden, Planungen schneller ablaufen.

München - Überfüllte Züge, Verspätungen, Ausfälle – nicht nur die Münchner nervt das, sondern auch die S-Bahn-Pendler in den acht Landkreisen um die Stadt herum. Deren Landräten reicht das jetzt. Kurz vor der Kommunalwahl am Sonntag machen sie nochmal Druck auf Ministerpräsident Markus Söder (CSU), endlich Geld für den S-Bahn-Ausbau und Taktverdichtungen locker zu machen und vor allem: mehr Tempo in die Planungen zu bekommen.

S-Bahn nach München: Landräte üben Druck auf Söder aus

Jetzt haben die Landräte ihre Ausbau-Wunschliste, die es schon seit 2017 gibt, Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) in die Hand gedrückt, mit weiteren Wünschen angereichert, die sie dringend zum Fahrplanwechsel im Dezember erfüllt haben möchten.

Forderungen bei S-Bahn-Ausbau und Taktverdichtungen

"Zahllose Pendler sind fast tagtäglich mit den Problemen bei der S-Bahn konfrontiert", sagt Ebersbergs Landrat Robert Niedergesäß (CSU), der für alle acht MVV-Verbundlandkreise spricht, "es muss jetzt einfach schnell umsetzbare Verbesserungen im System geben." Rund 40 große Maßnahmen stehen aktuell auf der Wunschliste. Darunter etwa eigene S-Bahn-Gleise von Laim nach Oberschleißheim und die "Pasinger Kurve" mit einer Verbindung von Pasing über Feldmoching zum Flughafen (S1). Zwischen Maisach und Mammendorf soll die S3 (West) zweigleisig werden, die S4 (West) viergleisig bis Grafrath. Die S2 (Ost) soll über die Neufahrner Kurve nach Freising weitergeleitet werden. Angebunden werden sollen auch die Orte Hörlkofen, Walpertskirchen, Thann-Matzbach und Dorfen, die an der Bahnstrecke München-Mühldorf liegen. "Dass diese Maßnahmen nicht schnell kommen, ist klar", sagt Niedergesäß. Weshalb die Landräte eine Reihe kurzfristiger Maßnahmen wollen.

  • So soll da, wo es auf Außenästen unregelmäßige Taktsprünge gibt, ab Dezember ein 20-Minuten-Takt gelten (wie bei der S4 auf dem Außenast nach Geltendorf).
  • Alle Leerfahrten (wie zum Leuchtenbergring) sollen für Fahrgäste geöffnet werden.
  • Auf allen Außenästen soll die S-Bahn rund um die Uhr, also auch nachts zwischen 1 und 5 Uhr, fahren.
  • Auch die Regionalzüge im MVV-Raum sollen stündlich oder im 30-Minuten-Takt fahren, auch nachts und am Wochenende.

Zweite Stammstrecke: Es fehlt ein gutes Krisenmanagement

"Das wird Geld kosten", sagt Robert Niedergesäß der AZ, "und dieses Geld brauchen wir jetzt." Da könne es nicht sein, dass die 15 Millionen Euro, die der Freistaat schon für den Taktlückenschluss angekündigt hat, noch immer nicht ausbezahlt seien.

Was dem Ebersberger Landrat überdies Sorgen macht, ist der Eindruck, dass für die schwierige Phase, während der die Zweite Stammstrecke gebaut wird, noch kein gutes Krisenmanagement in Sicht ist.

"Die Bahn muss sich unbedingt auf die Baustellensituation vorbereiten. Die Lage an den S-Bahnhöfen darf nicht noch schlechter werden", sagt er. "Denn wenn jemand zwei, drei Mal ewig wartend am Bahnsteig herumsteht und der Zug nicht kommt, wird er sich von den öffentlichen Verkehrsmitteln abwenden. Und wieder mit dem Auto fahren."

Lesen Sie auch: Verkehrsministerin kündigt dichteren S-Bahn-Takt bei zweiter Stammstrecke an

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