S-Bahn: Mehrere Fälle von Bedrohung und Rassismus
München - Am Freitagabend (16. Juni), gegen 22:25 Uhr, bedrohte ein 33-jähriger Deutscher aus Kronach am S-Bahnsteig Markt Schwaben eine Gruppe junger Ausländer. Er beleidigte einen 17-jährigen Iraker, einen 17-jährigen Afghanen, einen 16-jähriger Eritreer sowie einen 17-Jährigen, dessen Herkunft noch zu klären ist. Der Mann aus Oberfranken bedrohte die Gruppe zudem mit einem Kombi-Klappmesser, bei dem auf der einen Seite eine Klinge und am an anderen Ende ein Teppichschneider ausgeklappt werden kann.
Alle Beteiligten stiegen schließlich in die S-Bahn Richtung Erding. Am Haltepunkt St. Koloman wurden sie dann von der hinzugerufenen Bundespolizei abgefangen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden alle Beteiligten vor Ort entlassen. Die Bundespolizei hat strafrechtliche Ermittlungen wegen Beleidigung und Bedrohung gegen den 33-jährigen Deutschen eingeleitet.
18-Jähriger rastet bei Fahrscheinkontrolle aus
Auch beim zweiten Vorfall des Wochenendes spielte Rassismus eine Rolle. Ein 18-jähriger Eritreer wurde gegen 9 Uhr in einer S3 auf dem Weg von Esting nach Pasing kontrolliert. Er konnte er kein Ticket vorweisen und rastete dann aus.
Der junge Mann sprang auf Sitze der S-Bahn, entriss einer mitreisenden Frau die Handtasche und schlug mit seinem Schuh gegen die S-Bahnscheiben. Nur durch das Eingreifen der Kontrolleure erhielt die Frau ihre Handtasche wieder zurück. Die Prüfer stiegen anschließend mit dem Mann am Bahnhof Pasing aus und warteten auf die alarmierte Bundespolizei.
Währenddessen wurden die DB-Mitarbeiter rassistisch beleidigt und durch Gesten bedroht. Ein später durch die Polizei durchgeführter freiwilliger Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,96 Promille.
Nach Abschluss der Maßnahmen wurde der Eritreer auf freien Fuß belassen und eine Videoauswertung der S-Bahnaufzeichnung veranlasst. Die Bundespolizei ermittelt wegen Bedrohung, Beleidigung und Erschleichen von Leistungen.
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