S-Bahn: Herbe Kritik zur Geburtstagsfeier

Kurz vor dem Fest zum 40. Jubiläum der Bahn-Tochter fordern Fahrgastverbände und Bund Naturschutz eine endgültige Abkehr vom zweiten Tunnel.
Rudolf Huber |
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Ausbau-Initiativen auf den Außenästen fordert das Aktionsbündnis Münchner S-Bahn.
Ausbau-Initiativen auf den Außenästen fordert das Aktionsbündnis Münchner S-Bahn.

Kurz vor dem Fest zum 40. Jubiläum der Bahn-Tochter fordern Fahrgastverbände und Bund Naturschutz eine Abkehr vom zweiten Tunnel.

MÜNCHEN Am Donnerstag feiert sich die S-Bahn selbst. Oder vielmehr den 40.Geburtstag des erfolgreichen Verkehrssystems. Doch das Aktionsbündnis S-Bahn München gießt schon vorab bittere Tropfen in den Festwein. Mit einer Analyse der derzeitigen Situation. Und die fällt alles andere als festlich-zufriedenstellend aus. Klare Forderung: Der Plan von der zweiten Röhre soll endlich und endgültig begraben werden.

„Das Erfolgsmodell S-Bahn ist akut gefährdet”, erklären Andreas Barth vom Fahrgastverband Pro Bahn, Dominik Lypp vom Bund Naturschutz und Matthias Hintzen vom Arbeitskreis Attraktiver Nahverkehr unisono.

Ihre Diagnose: Knapp 30Jahre lang ging es mit der S-Bahn langsam, aber stetig bergauf. Seit aber das Thema zweite Stammstrecke akut wurde, also seit rund elf Jahren, „ruht der weitere S-Bahn-Ausbau”. Und mehr noch: Auf einigen Ästen werde sogar über einen Rückschritt diskutiert, es solle wieder mehr Strecken mit – störungsanfälligem – Mischverkehr (Regional-, Fern- und Güterzüge) geben. „Mit seinem Tieftunnel- und Bahnknotenkonzept will der Freistaat massiv den Rückwärtsgang einlegen und dafür auch noch mehrere Milliarden Euro ausgeben”, so Lypp.

Harsche Kritik übt das Aktionsbündnis deswegen am 13-Punkte-Sofortprogramm der Staatsregierung „Qualität im Münchner S-Bahnsystem”: „Das ist weder sofort, noch ein Programm”, so Liebscher. Es müsse endlich wieder nicht nur geplant, sondern auch umgesetzt werden, fordert der Fahrgastverband. Die Tieftunnelplanungen müssten endlich endgültig eingestellt werden. Die Fahrgäste brauchten kurz- und mittelfristige Maßnahmen, einen konsequenten Ausbau des Systems mit einem Zehn-Minuten-Takt im stadtnahen Bereich auf allen Linien.

Dazu müssten Schwachstellen beseitigt werden, eigene Gleise für die Linien S1, S2, S4 und S8 gebaut und – dazu gibt es aus Sicht des Aktionsbündnisses keine Alternative – der Südring mit den neuen Haltepunkten Kolumbusplatz und Poccistraße für die S-Bahn ertüchtigt werden. 

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