S-Bahn-Drama: Mädchen (2) außer Lebensgefahr

Drama im Stadtteil Perlach. Drei kleine Kinder sind über den Zaun einer Kita gestiegen. Sie wollten ein Bobbycar-Rennen machen, kamen dabei an die Gleise der S-Bahn. Ein Kind wurde von einem Zug erfasst.  
von  az

Drei Kinder gehen auf Erkundungstour – und geraten dabei ans S-Bahngleis: Eine Zweijährige wird durch einen Zug schwer verletzt und kommt ins Krankenhaus auf die Intensivstation

Perlach - Eltern, Freunde und Verwandte bangen um das Leben der kleinen Sarah (Name geändert). Die Zweijährige liegt auf der Intensivstation einer Münchner Kinderklinik – weil sie am Mittwochvormittag beim Spielen in der Nähe des Bahnhofs Perlach von einer S-Bahn erfasst und schwer verletzt worden ist.

Das Bobbycar-Rennen auf dem Parkplatz in der Nähe der Villa Wunderland ist Sarah und ihren Freunden zu langweilig. Während die anderen Kinder mit ihren knallroten Plastikautos über den Parkplatz fegen, gehen die drei lieber auf Entdeckungstour. Ein Loch im Maschendrahtzaun weckt ihre Neugier. Von dort führt ein Trampelpfad vorbei an Büschen zum Bahndamm.
Unbemerkt verschwinden die Kinder im Grünstreifen. Die Buben und Sarah spielen an den Schienen.

Die beiden Buben springen in letzter Sekunde zur Seite

Der Lokführer einer S 7 aus Kreuzstraße erreicht kurz vor 11 Uhr den Bahnhof Perlach. Er hat das Tempo bereits deutlich verringert. Plötzlich sieht er die drei Kinder. Der Eisenbahner zieht die Notbremse, ein greller Pfiff ertönt. Die beiden Buben können im letzten Moment zur Seite springen. Doch Sarah ist zu dicht an dem einfahrenden Zug dran. Die S-Bahn streift sie. Dabei wird das Mädchen, wie Zeugen später den Rettungskräften berichten, meterweit durch die Luft geschleudert.

Sarah bleibt bewusstlos im Gras liegen. Einige der Zeugen rennen zu ihr. Ein Vater eines Kindergartenkindes, er ist ausgebildeter Rettungssanitäter, kümmert sich um das Mädchen. Vorsichtig hebt ein Zeuge das Kind hoch und trägt die Zweijährige in die Kita.

Der Kindernotarzt der Feuerwehr wird alarmiert. Minuten später wimmelt es vor Rettungskräften am Unglücksort. Der Notarzt versorgt die verletzte Sarah. Sie hat schwere Kopfverletzungen. Mit Verdacht auf ein Schädelhirntrauma wird sie ins Schwabinger Krankenhaus gebracht.

Unterdessen kümmern sich Psychologen des Kriseninterventionsteams um die restlichen Kinder und die Betreuer. Auch Augenzeugen und Lokführer stehen unter Schock.
In der Klinik kämpfen die Ärzte um das Leben der kleinen Sarah. Am Nachmittag keimt Hoffnung auf: Sarahs Zustand habe sich stabilisiert, heißt es. Sie wurde in künstlichen Tiefschlaf versetzt.

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