S-Bahn-Chaos im August

S-Bahn, Regional- und Fernverkehr: 78 Stunden lang wird’s Mitte August eng und sehr kompliziert. Die Bahn nimmt mit erheblichen Geburtswehen das neue Stellwerk Pasing in Betrieb.
von  Rudolf Huber
Chaos vorprogrammiert: Mit dem neuen Stellwerk in Pasing wird es im August zu erheblichen Störungen des öffentlichen Verkehrs kommen. (Archivbild)
Chaos vorprogrammiert: Mit dem neuen Stellwerk in Pasing wird es im August zu erheblichen Störungen des öffentlichen Verkehrs kommen. (Archivbild) © Martha Schlüter

München - Los gehen die massiven Beeinträchtigungen am Freitag, 12. August, 22 Uhr. Bis zum Dienstag, 4 Uhr früh, wird durchgehend in zwei Stufen mit unterschiedlicher Intensität gesperrt, umgeleitet und von der Schiene auf die Straße verfrachtet, was das Zeug hält. Ganz massiv trifft die Sperrung des Bahnhofs Pasing am langen Feiertags-Wochenende (Montag ist Mariä Himmelfahrt) die S-Bahn.

Betroffen sind die Fahrgäste auf allen westlichen Abschnitten von S3, S4, S6 und S8. Die müssen ab der Hackerbrücke (S3), ab der Donnersbergerbrücke (S4), ab Laim (S8) und schon am Ostbahnhof (S6) in Ersatzbusse umsteigen. 160 Stück hat die S-Bahn für das Chaos-Wochenende geordert, sie fahren im 30 Minuten-Takt. Der Weg zu den Bussen wird laut S-Bahnchef Bernhard Weisser durch Bahn-Mitarbeiter in bunten Warnwesten gewiesen.

Leichter wird’s in der zweiten Bauphase von Samstag, 16 Uhr, bis Dienstagfrüh: Dann fahren S3 und S8 wieder von Osten auf der Stammstrecke bis Pasing durch. Massive Erschwernisse müssen auch die Reisenden im Fernverkehr über sich ergehen lassen. Zum Teil können sie nur zum Ostbahnhof fahren, manche Züge wenden schon in Augsburg oder Nürnberg. Die ICE-Züge von und nach Garmisch entfallen komplett.

Im Regionalverkehr ist es ähnlich. Nur aus Richtung Rosenheim geht’s direkt zum Hauptbahnhof, aus Landshut, Ingolstadt, Buchloe, Memmingen und Garmisch muss zum Teil in S-Bahnen, zum Teil in Busse umgestiegen werden. Ganz klar: Das Wochenende wird zur echten Herausforderung für die Bahn – aber auch für die Fahrgäste.

S-Bahnchef Weisser empfiehlt, rechtzeitig vor Fahrtantritt intensiv alle Informationsmöglichkeiten zu nutzen: „Vom Videotext über das Internet bis zu Durchsagen sind wir auf allen Kanälen präsent.” Zusätzlich wurden noch 100000 Exemplare des 44 Seiten starken Sonderfahrplanheft gedruckt. Klar ist auch: Die Fahrt mit S-Bahn und Zug wird vom 12. bis 16. August deutlich länger dauern als üblich. Beispielsweise von Mammendorf in die Stadt rund eineinhalb Stunden – etwa die doppelte Zeit.

 

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