S-Bahn: Chaos auf der Stammstrecke
München - Ein tödlicher Unfall und eine Plane in der Oberleitung haben gestern Nachmittag zu massiven Störungen des S-Bahnverkehrs auf der Stammstrecke sowie auf den Strecken der S1 und S2 geführt.
Gegen 14 Uhr meldete ein S-Bahnfahrer, dass auf den Gleisen in Höhe des Eisenbahnersportvereins (ESV) an der Margarete-Danzi-Straße unweit des S-Bahnhofs Laim ein Toter liegen würde. Die Polizei ließ den Gleisbereich zwischen Laim und Moosach sofort sperren. Die S-Bahnen der Linie 1 und 2 mussten in Moosach und Allach wenden.
Erste Ermittlungen ergaben, dass der Mann offenbar mit seinem Fahrrad unterwegs gewesen war und von einer einfahrenden S-Bahn erfasst worden war. Wollte er den Weg nach Laim über die Gleise abkürzen? Die Ermittlungen dauern noch an. Der etwa 50 Jahre alte Mann hatte keine Papiere bei sich und konnte zunächst nicht identifiziert werden.
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Nur 20 Minuten, nachdem der Tote entdeckt worden war, meldete ein Bahnmitarbeiter, dass in einer Oberleitung an der Hackerbrücke eine Plane hängen würde. „Es bestand die Gefahr, dass sich die Plane verheddert und es zu Spannungsüberschlägen kommt. Wir mussten den Abschnitt zwischen Hackerbrücke und Donnersbergerbrücke sperren“, so Simon Hegewald von der Bundespolizei.
In Folge der Sperrung stauten sich die S-Bahnen, viele Züge fielen aus. Die S20 nach Höllriegelskreuth entfiel ganz, die S8 wurde zwischen München-Pasing und München-Ostbahnhof umgeleitet. Die anderen S-Bahnen endeten früher, viele Halte konnten nicht mehr angefahren werden.
Auch nachdem alle Sperrungen wieder aufgehoben waren, dauerten die Beeinträchtigungen im S-Bahn-Netz noch an. Nina Job