S-Bahn-Baby Leo: Mutter und Kind sind wohlauf

Klein-Leo (51 Zentimeter, 2700 Gramm) kam in einem Zug-Abteil im Pasinger Bahnhof zur Welt. Mutter und Kind sind wohlauf.
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In dieser Entbindungsstation erholen sich Mutter und Kind nach der Blitzgeburt.
feindt In dieser Entbindungsstation erholen sich Mutter und Kind nach der Blitzgeburt.

PASING - Klein-Leo (51 Zentimeter, 2700 Gramm) kam in einem Zug-Abteil im Pasinger Bahnhof zur Welt. Mutter und Kind sind wohlauf.

Der kleine Leo hatte es besonders eilig: Er wollte einfach nicht warten, bis seine Mutter im Krankenhaus ist. Noch in der Flughafen-S-Bahn S8 kam er zur Welt – vor den Klappstühlen in einem Abteil.

Es war am Montagabend gegen 21 Uhr, als unvermittelt die Wehen bei Leos Mama einsetzten. Sie wurden immer stärker. So stark, dass nicht mehr daran zu denken war, die Frau aus der S-Bahn aussteigen zu lassen. Der Lokführer informierte die Zentrale, ein Notarzt wurde alarmiert. Im Bahnhof Pasing blieb der Zug stehen, die Fahrgäste wurden gebeten, auszusteigen. Ein Mitarbeiter der S-Bahn stand der werdenden Mutter bei der Geburt zur Seite.

Es dauerte nicht lange und Leo war da: 51 Zentimeter groß, 2700 Gramm schwer – ein gesundes Kerlchen. Auch seine Mama hat die ungewöhnliche Geburt gut überstanden. Die beiden erholten sich gestern im Krankenhaus. Kleine Ursache, große Wirkung: Wegen Klein-Leo fielen auf der Strecke zwei Züge aus.

Die Mutter ist zwar überglücklich über ihr ungeduldiges Söhnchen. Aber: „Der Vorfall ist ihr eher peinlich“, berichtete ein Sprecher der Feuerwehr. Deswegen wollte die Frau gestern auch keinen Besuch von Reportern empfangen. In der Entbindungsstation achteten mehrere Krankenschwestern darauf, dass die frisch gebackene Mutter sich ungestört erholen konnte. Sie habe nicht einmal gewollt, dass ein Bahn-Vertreter ihr einen Blumenstrauß überreicht, hieß es.

Sturzgeburten sind keine Seltenheit

„Es ist gar nicht so selten, dass eine Geburt so plötzlich passiert“, erklärte eine Stationsärztin aus der Klinik in der Maistraße der AZ. Vor allem bei Frauen, die bereits zwei oder mehr Kinder zur Welt gebracht hätten, käme das häufiger vor. Die Ärztin weiß von Geburten in der heimischen Badewanne, im Taxi oder Familienauto zu berichten. Nur die S-Bahn ist neu. „Das Baby kommt von ganz allein.“ Wichtig sei aber, dass unfreiwillige Geburtshelfer nach der Entbindung die Nabelschnur mit einem möglichst sauberen Gegenstand abbinden – und dann durchtrennen.

In diversen Internetforen war das Münchner S-Bahn-Baby gestern das Top-Thema. Selten habe es einen süßeren Grund für eine S-Bahn-Verspätung gegeben, befanden Einige. „Ich würde mal tippen: Als die Frau in die S-Bahn eingestiegen ist, war sie im fünften Monat, durch eine Verspätung ist es dann passiert“, konterte ein anderer Internetnutzer.

Julia Lenders

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