Runder Tisch im Rathaus ohne konkretes Ergebnis

Flüchtlinge sind enttäuscht, Beobachter bewerten das Gespräch am Freitagabend dennoch als " sehr positives Signal".
München - Zwei Stunden – und damit doppelt so lang wie geplant – saßen OB Dieter Reiter, Bürgermeisterin Christine Strobl, Sozialreferentin Brigitte Meier, Staatskanzlei-Chef Marcel Huber und Staatssekretär Florian Pronold am Freitagabend mit Vertretern der Flüchtlinge vom Sendlinger Tor am „Runden Tisch“ im Rathaus. Ein Gespräch, das Asylbewerber, Beobachter und Politiker im Anschluss unterschiedlich bewerteten.
„Wir respektieren Herrn Reiter sehr und auch, dass er dieses Treffen möglich gemacht hatte“, so einer der Flüchtlingssprecher. „Aber wir wissen eigentlich gar nicht, warum wir hier waren. Es gab keine Zugeständnisse – nichts.“
„Wenn man vorwärts kommen möchte, muss man eine Treppenstufe nach der anderen nehmen“, sagte hingegen Dieter Reiter, der sich für einheitliche Standards in den Flüchtlingsunterkünften, eine Beschleunigung der Asylverfahren und einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt einsetzen will. Außerdem müsse man über die bayerische Regelung nachdenken, die Privatpersonen verbietet Flüchtlinge aufzunehmen: „Dieser Artikel beschränkt die Hilfsbereitschaft. Das ist nicht sinnvoll.“
Stephan Dünnwald vom Bayerischen Flüchtlingsrat sagte dazu: „Dass überhaupt erkannt wird, dass Flüchtlinge Probleme haben und auch ein Recht, diese zu äußern, ist ein sehr positives Signal.“