Run auf Gymnasien: Münchens Schulen sind randvoll

Vor allem der Run auf die städtischen Gymnasien reißt in München nicht ab – nicht nur wegen der attraktiven Ganztags-Angebote.
MÜNCHEN Die Klassen sind voll und werden immer voller: Mehr als dreißig Schüler drängen sich in den Bänken. Und der Zulauf auf die städtischen Gymnasien und Realschulen reißt nicht ab. „Das liegt sicher an den Ganztagsangeboten, die staatliche Schulen noch nicht so umfangreich anbieten“, meint Bürgermeisterin Christine Strobl.
14 städtische und 23 staatliche Gymnasien gibt es in München. Die Zahl der Anmeldungen für die 5. Jahrgangsstufe stieg in diesem Jahr von 4622 auf 4811 um 4,1 Prozent. Es wechselten 52 Prozent der Viertklässler aufs Gymnasium. Dass die Klassen an den städtischen Gymnasien so groß sind, liegt an einem Stadtratsbeschluss. Zur Kostenbegrenzung dürfen pro Jahrgang nicht mehr als 50 Klassen gebildet werden, da der Freistaat, so die Stadt, die Lehrerpersonalkosten nicht ausreichend erstatten würde.
An den städtischen Realschulen gibt es in den festgesetzten 48 fünften Klassen 1329 Schüler, insgesamt besuchen 9962 Schülerinnen und Schüler die 20 Einrichtungen dieser Schulart der Stadt. Dieses Jahr gibt es hier 117 Ganztagsklassen. Die Ludwig-Thoma-Realschule und die Wilhelm-Röntgen-Realschule sind schon komplett Ganztagsschulen.
Auf dem besten Weg dahin sind auch das Luisen- und das Elsa-Brändström-Gymnasium. Aber auch alle anderen städtischen Gymnasien haben Angebote, um die Schüler den ganzen Tag zu unterrichten und zu fördern. Außerdem gibt es wöchentlich eine Skill-Stunde, die zum Beispiel das richtige Lernen vermittelt, Intensivierungsstunden, Hausaufgabenunterstützung und ein gestaltetes Mittagsprogramm.
Mit Beginn dieses Schuljahres startet an allen städtischen Gymnasien und an der Willy-Brandt-Gesamtschule das Mentoring-Projekt, das die Schüler beim Übergang in die Ausbildung oder an die Uni unterstützt. Es wird aus Stiftungen finanziert und ist für die Schüler kostenlos.
Hohe Kosten hingegen kommen auf die Stadt zu. Allein für Erweiterungmaßnahmen sind rund 90 Millionen Euro erforderlich, für Neubauten eine Investition von 150 Millionen Euro. bb