Rotlicht-Szene in München: Alle Fakten

134 Bordellwohnungen, fünf FKK-Clubs, acht SM-Studios: Nach zehn Jahren Prostitutionsgesetz zieht die Münchner Polizei eine Bilanz für unsere Stadt.
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Anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Prostitutionsgesetzes gab der Münchner Polizeipräsident Prof. Dr. Schmidbauer am Mittwoch einen Überblick über die Auswirkungen auf das Rotlichtmilieu in München. Die wichtigsten Fakten lesen Sie in der Bilderstrecke.
dpa/AP/AZ-Fotomontage 10 Anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Prostitutionsgesetzes gab der Münchner Polizeipräsident Prof. Dr. Schmidbauer am Mittwoch einen Überblick über die Auswirkungen auf das Rotlichtmilieu in München. Die wichtigsten Fakten lesen Sie in der Bilderstrecke.
Im Jahr 2000 hatten ca. 75 Prozent der Prostituierten laut Münchner Polizei eine deutsche Staatsangehörigkeit. Im Jahr 2011 lag dieser Anteil nur noch bei knapp 25 Prozent. Die Polizei sagt, ursächlich dürfe hier hauptsächlich die EU-Osterweiterung sein.
AP (Symbolbild) 10 Im Jahr 2000 hatten ca. 75 Prozent der Prostituierten laut Münchner Polizei eine deutsche Staatsangehörigkeit. Im Jahr 2011 lag dieser Anteil nur noch bei knapp 25 Prozent. Die Polizei sagt, ursächlich dürfe hier hauptsächlich die EU-Osterweiterung sein.
So sei beispielsweise bei Prostituierten mit rumänischer Herkunft im Vergleich zwischen den Jahren 2010 und 2011 ein Zuwachs von 50 Prozent feststellbar.
dpa 10 So sei beispielsweise bei Prostituierten mit rumänischer Herkunft im Vergleich zwischen den Jahren 2010 und 2011 ein Zuwachs von 50 Prozent feststellbar.
Der Bereich der männlichen Prostitution ist dagegen in München nach wie vor als sehr klein anzusehen. Hier spielt sich das meiste im Sperrbezirk der Stadt ab und beinhaltet somit immer auch eine verbotenen Prostitution.

Im legalen Milieu konnten zwar im Jahr 2011 auch 132 männliche Prostituierte angetroffen werden. Allein 128 von diesen boten ihre Dienste aber als sogenannte Transsexuelle an. Lediglich vier verrichteten ihre Arbeit auch nach dem äußeren Anschein als Männer.
dpa (Symbolbild) 10 Der Bereich der männlichen Prostitution ist dagegen in München nach wie vor als sehr klein anzusehen. Hier spielt sich das meiste im Sperrbezirk der Stadt ab und beinhaltet somit immer auch eine verbotenen Prostitution. Im legalen Milieu konnten zwar im Jahr 2011 auch 132 männliche Prostituierte angetroffen werden. Allein 128 von diesen boten ihre Dienste aber als sogenannte Transsexuelle an. Lediglich vier verrichteten ihre Arbeit auch nach dem äußeren Anschein als Männer.
Da mit der Einführung des Prostitutionsgesetzes im Jahr 2002 der Strafrechtsparagraph der “Förderung der Prostitution“ gestrichen wurde und die strafgesetzliche dirigierende Zuhälterei seitdem anders ausgelegt werden muss, wurde hier vor allem die Position der Zuhälter gestärkt.
dpa (Symbolbild) 10 Da mit der Einführung des Prostitutionsgesetzes im Jahr 2002 der Strafrechtsparagraph der “Förderung der Prostitution“ gestrichen wurde und die strafgesetzliche dirigierende Zuhälterei seitdem anders ausgelegt werden muss, wurde hier vor allem die Position der Zuhälter gestärkt.
Waren vorher bei der Arbeitsausübung gegenüber der Prostituierten so gut wie keine Vorschriften rechtlich möglich, sind jetzt Vorgaben, die zum Beispiel Arbeitszeiten, Preise oder auch Arbeitsorte betreffen, allgemein üblich.
AP 10 Waren vorher bei der Arbeitsausübung gegenüber der Prostituierten so gut wie keine Vorschriften rechtlich möglich, sind jetzt Vorgaben, die zum Beispiel Arbeitszeiten, Preise oder auch Arbeitsorte betreffen, allgemein üblich.
Den Prostituierten wird nun auch der Status normaler Arbeitnehmerinnen ermöglicht, was im Widerspruch zur eigentlich strafbaren Zuhälterei steht. Somit kann die Prostituierte nach der jetzt herrschenden Gesetzeslage durch einen Zuhälter deutlich mehr dirigiert und ausgebeutet werden als früher.
Roland Zimmermann (Symbolbild) 10 Den Prostituierten wird nun auch der Status normaler Arbeitnehmerinnen ermöglicht, was im Widerspruch zur eigentlich strafbaren Zuhälterei steht. Somit kann die Prostituierte nach der jetzt herrschenden Gesetzeslage durch einen Zuhälter deutlich mehr dirigiert und ausgebeutet werden als früher.
Allerdings wird die durch das Gesetz ermöglichte Annahme eines sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses von den Prostituierten laut Polizei in der Praxis kaum in Anspruch genommen.
dpa (Symbolbild) 10 Allerdings wird die durch das Gesetz ermöglichte Annahme eines sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses von den Prostituierten laut Polizei in der Praxis kaum in Anspruch genommen.
Auch ein gerichtliches Eintreiben des Freierlohnes kommt offenbar so gut wie gar nicht vor. Es gibt laut Polizei auch keine weiteren Erkenntnisse, dass durch die Einführung des Prostitutionsgesetzes, den betreffenden Personen der Ausstieg aus der Prostitution erleichtert wurde.
dpa (Symbolbild) 10 Auch ein gerichtliches Eintreiben des Freierlohnes kommt offenbar so gut wie gar nicht vor. Es gibt laut Polizei auch keine weiteren Erkenntnisse, dass durch die Einführung des Prostitutionsgesetzes, den betreffenden Personen der Ausstieg aus der Prostitution erleichtert wurde.
Vielmehr liege, wie die Zahlen belegen, in den letzten Jahren eher ein deutlicher Zuwachs von Prostituierten in München vor.
dpa 10 Vielmehr liege, wie die Zahlen belegen, in den letzten Jahren eher ein deutlicher Zuwachs von Prostituierten in München vor.

134 Bordellwohnungen, fünf FKK-Clubs, acht SM-Studios: Nach zehn Jahren Prostitutionsgesetz zieht die Münchner Polizei eine Bilanz für unsere Stadt. Polizeipräsident Prof. Dr. Schmidbauer gibt einen Überblick über die Auswirkungen auf das Rotlichtmilieu in München. Die wichtigsten Fakten lesen Sie in der Bilderstrecke.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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