Rotlicht-Razzia zur Wiesn

Bei einer groß angelegten Kontroll-Aktion zum Oktoberfest entdeckt die Polizei keine Verstöße, dafür aber sehr viele Prostituierte – die Kunden bleiben aber seltsamerweise aus
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München leuchtet rot: Prostitution ist nur außerhalb des Sperrbezirks erlaubt - Fahnder der Sitte stießen aber auf hunderte illegale Huren.
dpa München leuchtet rot: Prostitution ist nur außerhalb des Sperrbezirks erlaubt - Fahnder der Sitte stießen aber auf hunderte illegale Huren.

MÜNCHEN - Bei einer groß angelegten Kontroll-Aktion zum Oktoberfest entdeckt die Polizei keine Verstöße, dafür aber sehr viele Prostituierte – die Kunden bleiben aber seltsamerweise aus

Pünktlich zum Oktoberfeststart nahm die Münchner Polizei das komplette Rotlicht-Milieu der Landeshauptstadt unter die Lupe. Erfreuliches Ergebnis: In den Bordellen und Clubs ging es in der Nacht zu Sonntag überaus gesittet zu.

Die ausführliche Aktion des Fachkommissariats 35 dauerte von Samstag Abend um 20 Uhr bis Sonntagfrüh um sechs Uhr. „Es wurden keine Verstöße gegen geltenden Vorschriften festgestellt, fasste Polizeisprecher Damian Kania die Aktion zusammen. Und ergänzte: „Was uns freut.“

Deutlich erkennbar war jedoch, dass sich die legale Rotlicht-Branche wie zu jeder Wiesn massiv Unterstützung aus ganz Deutschland und den Ostblockstaaten geholt hat. Statt der üblicherweise rund 800 Prostituierte in den Clubs und Bordellen trafen die Beamten rund 1300 Liebesdamen an.

Allerdings, so die Einschätzung der kontrollierenden Polizeibeamten, hat sich offenbar die Wirtschaftskrise massiv auf das horizontale Gewerbe niedergeschlagen. „Die Gäste sind offenbar ausgeblieben“, bilanzierte Polizeisprecher Kania. „Ihre Zahl lag unter den Erwartungen der Betreiber.“

Na gut, so ganz ergebnislos verlief der groß angelegte Einsatz der „Sitte“ dann doch nicht. Immerhin konnten die Kripo-Beamten in einem Etablissement ein Tütchen mit zerkleinerten Tabletten sicherstellen. Das wird jetzt überprüft – aber der ganz große Fang ist das natürlich nicht.

Letztes Jahr hatte die Kripo zur Wiesnzeit noch das Bordell Pascha am Stahlgruberring auf den Kopf gestellt – mit mehr Erfolg: 67 Kunden, 30 Liebesdamen und die beiden Bordell-Chefs wurden überprüft. Der Vorwurf: „dirigistische Zuhälterei". Die Frauen sollen gezwungen worden sein, ohne Kondom zu arbeiten. Zur Rechenschaft gezogen wurden die Geschäftsführer. Und elf ihrer Liebesdamen. Sie hatten bei der Vernehmung zunächst bestritten, dass ihnen Kondome verboten worden waren. Offenbar wollten sie die Bosse schützen. Später gaben die Frauen kleinlaut alles zu.

Rudolf Huber

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