Rot-Grüne Koalition in München? Viele Überschneidungen

München – Im Hintergrund läuten die Rathausglocken, passend heiter gestimmt erzählt Münchens SPD-Vizechef Roland Fischer der AZ am Telefon: "Ich gehe mit einem absolut guten Gefühl ins Wochenende." Es ist kurz nach 17 Uhr am Freitag – und Fischer kommt aus dreistündigen Sondierungsgesprächen mit den Grünen. Diese hatten am Mittwoch zunächst die CSU eingeladen, nun die Genossen.
Fischer spricht von einem "sehr angenehmen, konstruktives Gespräch ohne unüberwindliche Konfliktpunkte". Wenig später schwärmt er sogar von einer "extrem hohen Übereinstimmung". Man habe über die Themen Wohnen, Verkehr, Mobilität, Klima, Soziales und Bildung gesprochen.
Grüne: Mehr Gemeinsamkeiten mit der SPD als mit der CSU
Etwas verhaltener gibt sich Grünen-Chef Dominik Krause. "Es war ein offenes Gespräch mit vielen Überschneidungen", sagt er. Am Montag werde man entscheiden, mit wem man Koalitionsgespräche aufnehme.
Nach dem Gespräch mit der CSU am Mittwoch klang es weniger harmonisch. Krause hatte da von "Trennendem und Verbindendem" gesprochen. Kein Wunder, denn die Umsetzung des Radentscheids bleibt zwischen CSU und Grünen ein Streitthema, die Christsozialen hatten die "RADikal-Politik" der Ökos zudem im Wahlkampf scharf angegriffen.
Über Personal wurde weder am Mittwoch noch am Freitag gesprochen. Sollte es zu Grün-Rot kommen, wäre aber absehbar, wer Zweiter und Dritter Bürgermeisters werden würde: Katrin Habenschaden (Grüne) und SPD-Fraktionschefin Verena Dietl (SPD).
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