Rot-Grün zum Krisengipfel

Nach der SPD-Kritik an Stadträtin Nallinger herrscht dicke Luft. Wie es nun weitergeht
München - Sie ist eine Grüne, sie ist eine Frau, sie ist selbstbewusst, voller Power und Ideen. Das reicht offenbar, um den Genossen von der SPD Angst vor der grünen Stadträtin Sabine Nallinger (47) einzujagen. Münchens SPD-Chef Ulrich Pfaffmann hat sie attackiert: Sie gefährde die rot-grüne Stadtregierung (AZ berichtete). Die Grünen sind auf den Barrikaden.
Deswegen treffen sich jetzt Pfaffmann und der Vorsitzende der Münchner Grünen, Sebastian Weisenburger, zum Krisengipfel. „Dabei sollen die Positionen geklärt und die Streitpunkte ausgeräumt werden“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.
Dabei ist Zoff bei Rot-Grün nichts Neues. Es ist fast schon ein Steckenpferd von Fraktionschef Alexander Reissl, die Grünen öffentlich zu attackieren. Die SPD müsse im Rathaus eigene Farbe zeigen.
Der Münchner Grünen-Vorsitzende ätzt: „Erst auf eine ,Soli-Halbe' in die Schwabinger Sieben zu gehen und dann die grünen Vorstöße in diese Richtung als unverantwortlich zu diffamieren, ist besonders heuchlerisch von Pfaffmann.“
Die Grünen-Ratsfraktionschefs Siegfried Benker und Lydia Dietrich nehmen Sabine Nallinger in Schutz: „Der persönliche Angriff ist ein durchsichtiges Manöver, mit dem Pfaffmann die Fraktion in gute und böse Grüne spalten will.“ Die SPD solle zur Sacharbeit zurückzukehren, „anstatt mit sinnlosen Attacken das Bündnis zu beschädigen“.
„Der sich steigernde Streit zwischen SPD und Grünen schadet zunehmend der Stadt“, meint FDP-Fraktionschef Michael Mattar. Entscheidungen würden unnötig vertagt.