Rosenmüller und Baumann: Humor vom Schlage Nockherberg

München - Der Regisseur Marcus H. Rosenmüller und der Komponist Gerd Baumann kennen sich mittlerweile richtig gut. Der eine dreht hinterkünftige Heimatfilme, der andere macht stets die passende Musik dazu. Besonders intensiv abstimmen müssen sich die beiden dabei nicht mehr. „Meistens ahne ich schon, was ihm musikalisch gefallen könnte“, sagt Baumann.
Allerdings nicht nur beim Filmemachen sind Rosenmüller und Baumann auf einer Wellenlänge. Die beiden teilen auch noch andere Interessen. Ihre Leidenschaft für Gedichte zum Beispiel: Ringelnatz, Gernhardt, Morgenstern – darauf können sie sich unumwunden einigen.
Vergangenes Jahr haben Rosenmüller und Baumann einen eigenen Gedichtband mit selbst verfassten Versen herausgegeben. Sie haben ihm – ganz im Sinn ihrer poetischen Vorbilder – den hübsch-verdrehten Titel „Wenn nicht wer du“ verpasst und sind damit auf Tournee gegangen.
Diesen Mittwoch steht nun das nächste große Werk der beiden zur Aufführung an. Rosenmüller wird zum dritten Mal in Folge das Singspiel am Nockherberg inszenieren. Sein Lieblingskomponist Baumann liefert dazu wieder den Soundtrack. Wer sich also schon einmal warm machen möchte für das große Politiker-Derblecken, für den ist der Gedichtband der beiden durchaus eine gute Vorbereitungslektüre.
In den dort abgedruckten Limericks, der Lieblingsstilform von Rosenmüller und Baumann, wird „Jupiter“ auf „Knuffelbär“ gereimt, „Herz“ auf „himmelwärts“ – und auch ansonsten gibt es auf den etwa 150 Seiten allerhand Launig- bis Melancholisches zu entdecken. Sollte das Singspiel genauso werden, ein bisschen rührselig, ein bisschen Schenkelklopfer, dann wäre alles erreicht, was so ein Nockherberg-Auftritt versprechen kann.