Rosenheimer Straße: Radlverbände fordern Tempo 30
München - Die geplanten Radfahrstreifen an der Rosenheimer Straße – eine gute Idee, die leider schlecht umgesetzt wird. So lautet sinngemäß das Fazit, auf das sich der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) München, der Bund Naturschutz (BN) München, der FUSS e.V., Green City und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) geeinigt haben. Zu viele Schwächen gebe es in der Planung, die die Sicherheit der Radfahrer „leichtsinnig aufs Spiel setzen“.
Die Schwächen resultieren nach Analyse der Verbände hauptsächlich daraus, dass die vier Fahrstreifen erhalten werden sollen. Die Planer wollten diese ursprünglich auf zwei reduzieren. Dann wären breite Fahrradwege möglich gewesen. Doch von SPD, CSU, FDP und Freien Wählern kam deutlicher Gegenwind. Der Stau sei damit quasi programmiert, so die Befürchtung. Die Gefahrenstellen prangern die Verbände jetzt in einem gemeinsamen Schreiben an die Stadt an:
„Die Radlstreifen sind zu schmal“: 1,50 Meter in der Breite stehen den Radfahrern zur Verfügung. Allerdings direkt neben den Haltezonen für den Lieferverkehr. Bei einem Meter vorgeschriebenem Sicherheitsabstand würde die linke Hand schon deutlich in den Fahrbahnbereich ragen.
„Gleichzeitig gibt es keine Pufferzone zwischen den Fahrspuren“: Die Autofahrstreifen sind 2,85 Meter breit. Ebensobreit, sei ein Lkw inklusive Spiegeln. Wenn ein Laster dann ein Radl überholt und den Sicherheitsabstand einhält, geht das nur mit einem Spurwechsel.
„Gefahr kommt auch von rechts“: Die geplanten Parkstreifen sind mit Sicherheitspuffer 2,50 Meter breit – wie auch ein Lieferfahrzeug inklusive Spiegeln. Wenn die Fahrertür sich öffnet, wird’s für die Radfahrer demnach gefährlich. Die Verbände fordern daher von OB Reiter, wie einst geplant, zwei Autofahrspuren zu steichen und stattdessen breite Fahrradwege zu bauen. Wolfram Liebscher vom VCD schlägt außerdem vor: „Bis der Vorschlag der Planer umgesetzt ist, muss zur Sicherheit der Radler endlich Tempo 30 auf diesem Streckenabschnitt angeordnet werden .“
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