Rosa Liste unterstützt die Grünen und Katrin Habenschaden
München - Die Rosa Liste hat seit langem eine enge Verbindung zu den Grünen. Die gemeinsame Stadtratsfraktion hat Tradition.
Doch die Rosa Liste hat auch eine lange Verbindung zu den SPD-Oberbürgermeistern. Einst rief man immer zur Wahl von Christian Ude auf. Insofern ist es durchaus erstaunlich, dass sich die Rosa Liste jetzt so positioniert: Sie ruft offiziell dazu auf, bei der OB-Wahl 2020 für die Grünen-Kandidatin Katrin Habenschaden zu stimmen.
Das sei kein Votum gegen SPD-OB Dieter Reiter, betont Rosa-Liste-Stadtrat Thomas Niederbühl im Gespräch mit der AZ. Er habe ein gutes Verhältnis zum Oberbürgermeister. Aber Katrin Habenschaden sei eine "aussichtsreiche Kandidatin, die überzeugend und authentisch für feministische Inhalte und LGBTI (Lesbian, Gay, Bisexual, Transexuell/Transgender und Intersexual, d. Red) steht".

Habenschaden freut sich über Unterstützung
Deshalb habe man sich entschieden, offiziell diese Kandidatin zu unterstützen. Niederbühl, der den Christopher Street Day jedes Jahr mit Dieter Reiter anführt, hatte 2014 mit einem Aufkünden der Fraktionsgemeinschaft mit den Grünen gedroht, falls sie mit der CSU koalieren würden. Entsprechende Gespräche scheiterten dann, die SPD koalierte schließlich ohne Grüne mit den Schwarzen.
Habenschaden sagte der AZ, sie freue sich sehr über die Unterstützung der Rosa Liste. Die Fraktionsgemeinschaft wolle sie nach der Wahl unbedingt weiterführen. Im Bereich der queeren Themen gebe es in München immer noch sehr viel zu tun, "etwa, was die Sichtbarkeit von Lesben betrifft, die Situation von queeren Flüchtlingen – und Mängel in der Infrastruktur insgesamt".
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