Wochenlange Ausfälle: FDP fordert mehr Fahrgastinfos von der MVG

München - Zigarettenkippen, To-go-Becher und benutzte Taschentücher sammeln sich in der kaputten Rolltreppe am Hauptbahnhof. Seit November 2024 fährt sie nicht mehr – und das ärgert viele (AZ berichtete).
Dabei ist sie nicht die einzige Rolltreppe im Münchner ÖPNV-Netz, die momentan nicht funktioniert. Auf der Homepage der MVG und in der App lässt sich nachschauen, welche Lifte und Rolltreppen gerade außer Betrieb sind.
Zum Beispiel wird ein Aufzug am Marienplatz noch bis Mitte Februar repariert. Am Ostbahnhof ist eine Rolltreppe außer Betrieb. Und am Heimeranplatz dauert die Reparatur eines Aufzugs noch bis Anfang Februar.
"Die MVG könnte ihren Service verbessern"
FDP-Stadtrat Fritz Roth findet es gut, dass die MVG über Zustand ihrer Rolltreppen online informiert. "Aber wir müssen auch an die denken, die die App nicht nutzen", findet der Stadtrat, der sich in der Fraktion FDP-Bayernpartei um alle Verkehrsthemen kümmert. Immer wieder beobachte er, dass sich Menschen mit Koffern, Kinderwagen, Krücken über den Bahnsteig zu einem Aufzug schleppen, um dann frustriert festzustellen, dass er doch nicht funktioniert. "Und dann müssen sie zurück in die andere Richtung laufen", sagt Roth.

Er will den Münchnern solche Situationen in Zukunft ersparen und reicht deshalb heute einen Antrag ein, der den Service der MVG verbessern solle, wie der FDPler sagt.
Auf den Bildschirmen in den U-Bahnen, wo man heute Kinotipps und Nachrichten lesen kann, soll in Zukunft auch stehen, wo eine Rolltreppe oder ein Aufzug gerade nicht läuft. "Wir fänden es sympathisch, wenn der Fahrer dazu noch eine persönliche Durchsage macht", sagt Roth.
So sollen alle Fahrgäste gleich wissen, wenn sie ihre Haltestelle erreichen, in welche Richtung sie laufen müssen. Für Menschen mit einer Behinderung, für Ältere, für alle mit schwerem Gepäck wäre das eine Erleichterung, glaubt Roth.
Kein Einfluss bei der S-Bahn, bei der MVG schon
Er denkt mit seinem Antrag nicht nur an all jene Rolltreppen wie die am Hauptbahnhof, die schon seit Monaten außer Betrieb sind, sondern auch an alle, die mal kurzfristig ausfallen, weil sie gewartet werden müssen.
Gerichtet ist sein Antrag übrigens an die MVG. Das heißt: Erscheinen würde so eine Anzeige zuerst einmal nur in den U-Bahnen und Trams. Denn für die ist die Stadt zuständig. "Hier haben wir einen Einfluss", sagt Roth. Bei der S-Bahn sehe das anders aus. Für die ist der Freistaat verantwortlich. Der Stadtrat kann nicht so einfach mitbestimmen. "Aber vielleicht kann man das Ganze später auch auf die S-Bahn ausrollen", meint Fritz Roth.