Rollstuhlfahrer bedroht Ticket-Kontrolleure mit halber Schere

Todesdrohungen sowie Beleidigungen mussten DB-Mitarbeiter offenbar am Samstag bei Fahrscheinkontrollen über sich ergehen lassen.
von  AZ
Die Beamten der Bundespolizei mussten am Samstag gleich zweimal zu eskalierten Kontrollen ausrücken. (Symbolbild)
Die Beamten der Bundespolizei mussten am Samstag gleich zweimal zu eskalierten Kontrollen ausrücken. (Symbolbild) © Bundespolizei München

München - Am Samstag ist es gleich zweimal zu Problemen bei Fahrkartenkontrollen gekommen. In beiden Fällen rückte die Polizei an, einer der Tatverdächtigen ist flüchtig. 

Gegen 8 Uhr morgens wurde ein 61-jähriger Rollstuhlfahrer in der S7 kontrolliert. Nach der Kontrolle sollte er seinen Platz räumen, den er laut Polizei zuvor stark vermüllt hatte. Daraufhin folgte eine verbale Auseinandersetzung, bei der der Wohnsitzlose einen Kontrolleur an dessen Jacke packte und ihn zu sich zog.

Als drei weitere DB-Prüfschaffner ihrem Kollegen zu Hilfe kamen, zog der Rollstuhlfahrer eine halbe Schere aus seinem Rollstuhl und richtete sie gegen die DB-Mitarbeiter. An der Haltestelle Wächterhof stiegen alle vier Personen aus der S-Bahn. Als eine Streife der Landespolizei hinzukam, holte der Mann aus seinem Rollstuhl ein Kunststoffrohr und warf es in Richtung der Beamten, traf jedoch niemanden. Gegen den in Ludwigshafen Geborenen wird nun wegen Bedrohung, Beleidigung und versuchter gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Aggressives Verhalten gegenüber DB-Mitarbeitern

Zu einer weiteren Auseinandersetzung kam es, als die Bundespolizei zur Identitätsfeststellung von vier Jugendlichen zur S-Bahnstation Donnersbergerbrücke gerufen wurde. Laut Polizei befanden sich zwei der Jugendlichen zuvor in der S-Bahn, die anderen beiden aus Neuhausen und Allach warteten an der Donnersbergerbrücke auf sie.

Als die drei DB-Sicherheitsmitarbeiter mit den vier Jugendlichen auf die Bundespolizei warteten, flüchtete einer der Jugendlichen unerkannt. Sein 15-jähriger Begleiter beleidigte die DB-Mitarbeiter verbal. Als schließlich die Beamten der Bundespolizei eintrafen, versuchte einer der Wartenden, ein ebenfalls 15-Jähriger, zu flüchten, konnte jedoch von den Beamten gestellt werden.

Alle drei Jugendlichen verhielten sich laut Polizei äußerst aggressiv und aufbrausend, beleidigten die DB-Bediensteten übel und drohten ihnen sogar mit dem Tod. Bei einem 14-Jährigen aus Allach wurde außerdem ein Gramm einer betäubungsmittelverdächtigen Substanz gefunden. Ein Drogenschnelltest schlug positiv auf Cannabis/Amphetamine an.

Die drei Jugendlichen wurden nach Abschluss der Maßnahmen den Erziehungsberechtigten bzw. im Fall des 14-Jährigen einer Münchner Jugendschutzstelle übergeben. Ermittelt wird von der Bundespolizei wegen Bedrohung und Beleidigung sowie Erschleichen von Leistungen und unerlaubten Besitz und Konsum von Betäubungsmitteln.

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