Rock-Zwergerl im Backstage!

Fünf Kinder und ihre zwei Erzieherinnen standen auf der Straße – jetzt sind sie in dem Münchner Club untergekommen.
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Im Container könnte man fast vergessen, dass man sich hier auf dem Gelände des bekanntesten Münchner Rockclubs befindet.
Daniel von Loeper Im Container könnte man fast vergessen, dass man sich hier auf dem Gelände des bekanntesten Münchner Rockclubs befindet.

München - Grundsätzlich haben Kinder in Konzerthallen und Clubs nichts verloren, schon gar nicht, wenn sie zwischen 15 Monaten und drei Jahre alt sind. Das Backstage an der Friedenheimerbrücke bildet da eine Ausnahme: Es hat jetzt eine eigene Kita-Gruppe, die im ehemaligen Besprechungscontainer untergebracht ist.

Direkt am Backstage-Eingang des Clubs steht der 45 Quadratmeter große Container. Mit Teppichboden, roten Wänden und vielen Spielsachen ist’s hier auch an verregneten Tagen gemütlich. Schaut man aus den hinteren Fenstern, sieht man den mit Pflanzenkübeln voll gestellten Backstage-Bereich des Clubs. Hier parken die Bands oder es finden besondere Veranstaltungen statt.

„Für die Kinder ist das sehr spannend, besonders wenn die großen Tourbusse kommen”, sagt Erzieherin Sabine Schmalzried, die ihren 15 Monate alten Sohn Ernest mit in die Arbeit bringt. Zwei Erzieherinnen kümmern sich um die vier Kinder aus dem benachbarten Neubaugebiet.

Die Elterninitiative Hirschgarten glaubte noch im Juli, endlich Räumlichkeiten für eine Kinderbetreuung gefunden zu haben. Doch die Bauträgerfirma sprang im letzten Moment ab. Nachbarn sollen sich beschwert haben – man wollte den Kinderlärm nicht. Da war guter Rat teuer, selbst für den Vorsitzenden des Vereins, Nikolaus Hoenning, ehemaliger Vorsitzender des Stadtvorstandes der Grünen. Um noch Fördergelder zu erhalten, musste die Betreuung vor September starten. Da bot sich der Club in der Nachbarschaft an: Backstage-Boss Hans-Georg Stocker stellte der Initiative kurzerhand seinen Besprechungsraum zur Verfügung, so dass die Kinder Ende August einziehen konnten.

Stocker hat selbst vier Kinder. Auch wenn die für eine solche Betreuung zu alt sind, kann er sich noch gut erinnern, was für ein Problem es darstellte. „Die Stadt wird nicht müde zu betonen, wie viele neue Kita-Plätze sie schafft. Das nützt mir aber nichts, wenn ich für mein Kind keinen Krippenplatz finden”, schimpft der Clubbetreiber. Den Container auf dem Gelände an der Reitknechtstraße stellt er kostenfrei zur Verfügung. Gemeinsam mit der Elterninitiative plant er mittelfristig eine Betreuung für bis zu 12 Kinder. Ein größerer Container soll dann her. Und ein Garten zum Toben für die kleinen Rocker.

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