Ring-Stau wird zum Dauer-Stau

Machbarkeitsstudie soll zeigen, was am Isarring getan werden muss. Eine neue Ampelschaltung an der Ifflandstraße brachte fast nichts – kommt eine Fahrspur mehr durch den Englischen Garten?
von  Abendzeitung
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MÜNCHEN - Machbarkeitsstudie soll zeigen, was am Isarring getan werden muss. Eine neue Ampelschaltung an der Ifflandstraße brachte fast nichts – kommt eine Fahrspur mehr durch den Englischen Garten?

Der Stau auf dem Isarring am Englischen Garten wird zum Dauerzustand. 325Millionen Euro hat der Richard-Strauss-Tunnel gekostet, erst im Sommer ist er eröffnet worden. Doch die kleine Ampel an der Ifflandstraße ist das Nadelöhr: Morgens und abends staut sich wegen ihr der Verkehr weit bis zum Effnerplatz-Tunnel zurück. Um diesem Problem Herr zu werden, hat der Stadtrat gestern eine Machbarkeitsstudie beschlossen.

Dass die Ampel ein Problem ist, weiß man seit der sogenannten Kurzak-Studie aus dem Jahr 1999. Das Planungsreferat drängte auch auf eine Lösung. Doch auch aus Furcht vor dem sensiblen Thema Englischer Garten (wie auch beim Krach um die Garten-Tram) ließ Rot-Grün die Finger davon und verhinderte Ausbaupläne. Das muss jetzt alles nachgeholt werden.

Neue Ampelschaltung bringt fast nichts

Das Kreisverwaltungsreferat hat schon „mit leidlichem Erfolg“ versucht, die Ampelschaltung nach Bedarf zu verändern. Aber wenn der Verkehr auf dem Ring dann minimalst flüssiger läuft, staut er sich in der Ifflandstraße zurück bis zum Tucherpark.

Der nächste Versuch: Die Ampel abschalten und auf dem zweispurigen Ring an der Einmündung nur noch eine Fahrbahn für den Ringverkehr nutzen. Die zweite könnte Einfädelspur aus der Ifflandstraße sein. Die Erfolgsaussichten werden aber als nicht sehr groß eingeschätzt.

Daher rechnen alle damit, was vor zehn Jahren klar war: Eine dritte Fahrspur muss gebaut werden. Wenn dabei die Fahrspuren verschmälert werden und der Mittelstreifen hinzugenommen wird, muss nicht soviel vom Englischen Garten abgezweigt werden. Es müssten „nur“ 60 Bäume gefällt werden.

Jetzt kommt erst die Machbarkeitsstudie, sie soll bis zum Sommer 2010 fertig sein. Das heißt: Erst nächsten Herbst entscheidet der Stadtrat, wie es weitergeht. Und was sagt der Garten-Besitzer dazu, der Freistaat? Mit dem hat die Stadt bisher noch gar nicht gesprochen.

"Versagen von Rot-Grün"

Das Stauchaos sei „ein Versagen von Rot-Grün“, meinten Walter Zöller (CSU) und Michael Mattar (FDP). Die Grünen wollen, dass die „Sensibilität des Landschafts- und Naherholungsraumes der Isar und des Englischen Gartens besonders berücksichtigt wird“. Paul Bickelbacher (Grüne) sagt: „Wer Staus wirksam bekämpfen will, muss das Fahrrad fördern.“

Willi Bock

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