Rinecker Klinik: Kampf um den guten Ruf

Hygienemängel? Das Gesundheitsamt hat OP-Säle in der Privatklinik Dr. Rinecker beanstandet. Jetzt zieht das Krankenhaus dagegen vor Gericht.
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Alles sauber und steril? In Münchner Kliniken hat das Gesundheitsamt erhebliche Mängel beim Hygiene-Management und der Aufbereitung von Medizinprodukten festgestellt. Im kleinen Bild zu sehen: Die Rinecker-Klinik. Der Inhaber sagt: „Wir klagen gegen alle diese Feststellungen.“
AZ/Gregor Feindt, Thomas Lohnes/ddp Alles sauber und steril? In Münchner Kliniken hat das Gesundheitsamt erhebliche Mängel beim Hygiene-Management und der Aufbereitung von Medizinprodukten festgestellt. Im kleinen Bild zu sehen: Die Rinecker-Klinik. Der Inhaber sagt: „Wir klagen gegen alle diese Feststellungen.“

Hygienemängel? Das Gesundheitsamt hat OP-Säle in der Privatklinik Dr. Rinecker beanstandet. Jetzt zieht das Krankenhaus dagegen vor Gericht.

München - Der Vorwurf gravierender Hygienemängel – das ist vielleicht mit das Schlimmste, was einem Krankenhaus widerfahren kann.

Umso größer war der Aufruhr im Oktober 2011, als es die Chirurgische Klinik Dr. Rinecker traf (AZ berichtete). Jetzt geht der Streit zwischen dem Gesundheitsamt und der Privatklinik vor Gericht.
Die Klinik klagt beim Verwaltungsgericht gegen zwei Bescheide, die ihr im Vorjahr zugestellt worden sind. Darin werden vom Gesundheitsamt unter anderem die Hygiene-Standards in OP-Sälen ohne Türen kritisiert.

Die Klinik wurde verpflichtet, Herzen und elektive Endoprothesen (Gelenkprothesen an Schulter, Hüfte, Knie, Sprunggelenk) nur noch im einzigen Saal mit einer Tür zu operieren – und innerhalb von sechs Monaten Türen einzubauen.

Klinikchef Hans Rinecker hat nach Bekanntwerden der Vorwürfe erklärt, dass man seitens der Behörde wohl Messpunkte verwechselt habe. Er bestätigte, dass nur einer der sechs OP-Säle eine Tür hat.

Die anderen Säle der Klinik seien zwar nur mit offenen Durchgängen versehen, verfügten dafür aber über eine speziell abgestimmte Klimaanlage. Rinecker: „Die Luft strömt vom OP-Saal nach außen.“ Eine Fachfirma habe der Klinik bescheinigt, dass die Anlage einwandfrei funktioniere.

Zwei Wochen später legte die Klinik mit einer neuen Stellungnahme nach: „Es besteht keine Hygiene-Gefährdung durch die Baustruktur der OP-Abteilung.“ Dies ließ sich die Klinik auch noch durch einen Hygiene-Facharzt bestätigen.

Ein solcher Fachmann habe übrigens bei den Begehungen des Gesundheitsamtes im August 2011 gefehlt, moniert die Klinikleitung. Lediglich eine Fachärztin für öffentliche Medizin sei dabei gewesen.

Aufgrund der Bescheide musste an der Isar im Schichtbetrieb gearbeitet werden, um Engpässe bei den Gelenk-OPs zu vermeiden.

Die Klinik sieht sich im Recht und hält den Hygiene-Kritikern „optimale Statistiken“ entgegen. Nur bei 0,1 Prozent aller Operationen sei es zu Wundheilungsstörungen gekommen.
Die OP-Abteilung mit sechs Sälen sei zudem 2006 komplett erneuert worden. „Den Entwurf hat die staatliche Förderbehörde abgesegnet", sagte Klinik-Inhaber Dr. Hans Rinecker. Auch das Gesundheitsamt habe unterschrieben. Doch die Behörde bestritt das.
 

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