Riesen-Ärger um die Weihnachtspost: Haushalte in München warten auf Päckchen und Briefe

Vor dem Fest wurde in Teilen Großhaderns und Laims keine Post zugestellt. Der Frust der Anwohner und was die Post dazu sagt.
John Schneider
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Frustrierende Leere: Keine Post bei Frank G. in Laim.
Frustrierende Leere: Keine Post bei Frank G. in Laim. © Daniel von Loeper

München - "Skandalös" nennt Nicole B. (42), was sich die Post bei ihr und ihren Nachbarn geleistet hat. Seit dem 14. Dezember gibt es in ihrer Straße in Laim keine Post mehr, berichtet sie der AZ. Weihnachtsgeschenke würden erst nach den Feiertagen zugestellt oder sind immer noch nicht bei ihr angekommen.

"Skandalös": In manchen Stadtteilen in München kommt keine Post mehr an

Was Nicole B. besonders ärgert: "Es sind sowohl uns als auch unseren Nachbarn zahlreiche konkrete Sendungen bekannt, die uns in dieser Woche hätten erreichen müssen, zum Beispiel mehrere Weihnachtskarten von Freunden (sicher aufgegeben am 15. und 18. Dezember), und Weihnachtsgeschenke, zum Beispiel ein personalisiertes Fotoalbum versandt per Großbrief nachweislich am 13. Dezember. Nichts davon haben wir erhalten", beklagt die Laimerin. Das sei "natürlich sehr traurig", weil sie die Geschenke nicht mehr rechtzeitig fürs Fest erreichten. 

"Wir haben mehrmals bei der Hotline der Deutschen Post angerufen. Von dort gibt es nur die Information, dass es weitergegeben wird. Die Servicemitarbeiter erfahren aber nach deren Auskunft nicht was im zuständigen Briefzentrum dann passiert oder ob ein Grund gefunden und abgestellt wird", ärgert sich die 42-Jährige. "Der Sachverhalt und das Vorgehen der Post sind aus unserer Sicht und vor dem Hintergrund des gesetzlichen Auftrags und der gesetzlichen Verpflichtungen der Deutschen Post skandalös."

Abgesehen von den Geschenken wurden auch andere wichtige Sendungen nicht zugestellt. "Ich warte immer noch auf ein Arztrezept", sagt ihr Mann Frank G. (42). Er habe das zwar inzwischen in der Apotheke mit Vorkasse erledigen können. Aber was macht meine Oma, wenn ihr Rezept nicht ankommt, fragt er sich. Ähnliches berichtet ein AZ-Leser aus Großhadern. Auch er warte auf Arztrezepte: "Ich erhalte seit über zwei Wochen keine Postzustellung mehr."

Für die Unannehmlichkeiten entschuldigt sich die Post

Was ist da los? Klaus-Dieter Nawrath, Pressesprecher der Deutschen Post AG, räumt die Probleme ein. "Wir bedauern sehr", erklärt er auf AZ-Nachfrage, "in besagten Stadtteilen die vergangenen Wochen nicht die gewohnte Zustellqualität geliefert zu haben. Für die den Kunden entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen wir uns." Ähnliche Probleme habe es auch in Planegg, Gräfelfing und Würmtal gegeben, berichtet Nawrath.

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Wo liegen die Gründe für die Zustellungsprobleme? "Auslöser für die Zustellverzögerungen war der Wintereinbruch, hinzu kamen sehr hohe Sendungsmengen, sowohl Pakete als auch Briefe. Auch hatten und haben wir einen unvorhersehbaren hohen Krankenstand." Bereits Anfang Dezember war es aufgrund der starken Schneefälle zu großen Verzögerungen gekommen. Das hat zu den Problemen beigetragen. "In einigen Betriebsstätten haben sich Rückstände bei den aktuell ohnehin sehr hohen Sendungsmengen gebildet, die erst in den kommenden Tagen abgebaut werden können", hatte die Post damals mitgeteilt. "Wir tun alles dafür, unvermeidliche Verzögerungen so gering wie möglich zu halten, beispielsweise durch personelle Unterstützung von anderen Zustellstützpunkten", sagt der Post-Pressesprecher.

Gleichzeitig ist Nawrath aber optimistisch, dass es bald wieder besser wird: "Erfreulich ist, dass wir Stand jetzt, nächste Woche wieder eine stabile Zustellung bieten können." Inzwischen ist tatsächlich ein Teil der Sendungen in Laim angekommen. Nach Weihnachten. Und eben bei weitem noch nicht alles. Das Warten darauf geht bei dem Laimer Paar also weiter.

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10 Kommentare
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  • Witwe Bolte am 30.12.2023 14:51 Uhr / Bewertung:

    Das mit den verlorenen Rezepten gehört ab jetzt der Vergangenheit ein. Es gibt keine Papierrezepte mehr, sondern alles digital über die Chip-Krankenkassenkarte.
    Man geht damit gleich in die Apotheke, nachdem die Arztpraxis die Medikamentenverordnung auf die Chipkarte transferiert hat. Natürlich muss das Kärtchen vorher in der Praxis eingelesen sein.
    Braucht man ein Wiederholungsrezept, ruft man in der Praxis an und geht anschl. mit seinem Kärtchen in irgend eine Apotheke zum Abholen.

  • MadridistaMUC am 30.12.2023 12:33 Uhr / Bewertung:

    1 te Welt Probleme. Geht mal nach Casablanca zum Leben Da kommt ihr wieder schnell zurück. Da geht noch viel weniger.. Und das dauerhaft und in allen Bereichen.

  • Ich wer sonst am 30.12.2023 18:33 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von MadridistaMUC

    Noch, Laß mal die Links Grünen noch ein zwei Jahre gewähren, dann bekommen wir wahrscheinlich Entwicklungshilfe von so genannten Dritte Welt Staaten,

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