Richard-Strauss-Tunnel: Geisterblitzer in Betrieb

Die Schonfrist ist um: Im neu eröffneten Richard-Strauss-Tunnel nehmen am Montag sechs neue Blitzgeräte ihre Arbeit auf. Wer zu schnell fährt, merkt trotzdem erst mal nichts. Die Blitzgeräte knipsen unbemerkt.
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MÜNCHEN - Die Schonfrist ist um: Im neu eröffneten Richard-Strauss-Tunnel nehmen am Montag sechs neue Blitzgeräte ihre Arbeit auf. Wer zu schnell fährt, merkt trotzdem erst mal nichts. Die Blitzgeräte knipsen unbemerkt.

Ab Montag wird’s ernst in Münchens neuester Röhre: Die Polizei schaltet im Richard-Strauss-Tunnel die Radar-Kameras scharf. Sechs der „Traffipax“-Kameras samt der dazugehörigen Infrarot-Blitzgeräte werden die Einhaltung des Tempolimits im Untergrund dokumentieren. Schon jetzt ist klar: Das wird eine durchaus lohnende Angelegenheit.

Seit der Eröffnung des Tunnels hat die Polizei die Geräte einem ausgedehnten Testlauf unterzogen. Mit Erfolg: „Sie liefern gestochen scharfe Bilder“, so Polizeioberrat Dieter Bauer. Die digitalen Daten werden direkt ins Polizeipräsidium geschickt. Und dort wird dann das Ordnungswidrigkeiten- oder Bußgeldverfahren in Gang gesetzt.

Das Besondere an den neuen Messgeräten: Wie schon im Aubing Tunnel auf der A 99 erkennt der Autofahrer nicht, dass er in die Radarfalle gefahren ist. Der pädagogische Effekt, der bei herkömmlichen Blitzanlagen sofort einsetzt, tritt also erst ein, wenn der Strafzettel per Post eintrudelt.

Das kann dann in Extremfällen zu Verkehrsverstößen bis zur Existenzgefährdung führen, kritisiert „Mobil in Deutschland“-Chef Michael Haberland. Er weiß von einem Spediteur, der eine Woche lang immer wieder im Aubing Tunnel geblitzt wurde – und sich am Schluss 40 Punkte in Flensburg erfahren hatte.

Allerdings sind wegen der besonderen Sicherheits-Anforderungen in Tunneln „blitzende“ Blitzer gar nicht zulässig. Und jeder hat es ja selbst im Gasfuß, das vorgeschriebene Tempo von 50 und 60 km/h einzuhalten.

Im Richard-Strauss-Tunnel ist die Geschwindigkeits-Disziplin jedenfalls seit der Eröffnung am 20. Juli – wohl wegen der massiven Warnungen vor den Geisterblitzern im Vorfeld – noch relativ hoch: Von den 3,1 Millionen Autos, die seitdem durchgefahren sind, waren 1200 zu schnell unterwegs. Der Spitzenreiter hatte allerdings beinahe schon kriminelle 147 km/h drauf.

Rudolf Huber

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