Rettung für "Geo Buch"? Die Mitarbeiter wollen einspringen

Der Traditions- buchladen „Geo Buch“ verkauft seit Jahrzehnten Landkarten, Atlanten und Globen. Doch die Firma verdiente viel zu wenig Geld, im März kam der Insolvenzantrag. Insolvenzverwalter Rolf Pohlmann hat dennoch einen Plan für die Zukunft.
Die Firma: Bei „Geo Buch“ am Viktualienmarkt gibt es seit 40 Jahren das, was Buch-Ketten nicht haben: Seekarten, Karten von Gebirgen, Atlanten, Globen.
Die Krise: „Der Betrieb arbeitete zuletzt in vielen Bereichen noch auf einem Stand wie vor 25 Jahren“, sagt Insolvenzverwalter Rolf Pohlmann zur AZ. Drei Stockwerke hat die Firma in der teuren Innenstadt angemietet – dabei wird nur auf einer Etage verkauft. 15 Mitarbeiter gibt es – leider zu viele. Sie wurden benötigt, weil der Bücherbestand bis 2008 nicht elektronisch erfasst wurde. So war oft nicht klar, welche Bücher sich gut verkaufen. Im März stellte das Unternehmen den Insolvenzantrag.
Die Insolvenz: Pohlmann sorgte dafür, dass die Mitarbeiter rückwirkend zum 1. Februar Insolvenzgeld bekamen. Dann verhandelte er mit dem Vermieter, der „Geo Buch“ im Februar fristlos gekündigt hatte. Resultat: Bis Ende Juni gibt es eine Schonfrist.
Die Chance: „Geo Buch ist im süddeutschen Buchhandel einzigartig“, sagt Pohlmann. Das Geschäft müsse radikal verkleinert werden.
Die Lösung: Die Mitarbeiter von „Geo Buch“ wollen ihre Firma jetzt mit ihrem Ersparten selbst retten. Rolf Pohlmann sagt: „Ich unterstütze das Projekt von Herzen, aber die Mitarbeiter müssen aufpassen. Ich will ,Geo Buch’ nicht in einem halben Jahr wieder betreuen.“
Volker ter Haseborg