Reptilien-Auffangstation: Neue Heimat in Freiham?

Aubing/Lochhausen - Im Stadtrat ist das Exoten-Asyl am Donnerstag Thema und das Kommunalreferat wird dem Gremium ein Grundstück im Neubaugebiet Freiham präsentieren, auf dem die Schlangen, Schildkröten und Echsen ein neues Zuhause finden könnten.
Bislang ist die Auffangstation in Räumen der Ludwig-Maximilians-Universität an der Kaulbachstraße untergebracht. Doch die Zeit in Schwabing läuft ab. Der Platz genügt längst nicht mehr den Anforderungen. Denn täglich müssen die Experten dort bis zu 1000 Tiere versorgen – und es werden stetig mehr: Allein 2014 hat die Station rund 1200 ausgesetzte, beschlagnahmte, illegal eingeführte oder abgegebene Reptilien, Amphibien aber auch Säugetiere aufgenommen. Weitervermitteln konnte das Team im selben Zeitraum nur 616 ihrer Schützlinge.
Hinzukommt, dass die Uni die zur Verfügung gestellten Räume langfristig wieder selbst nutzen möchte. Seit Jahren suchen Stations-Leiter Markus Baur und seine Kollegen daher nach einem neuen Standort. Auch deshalb forderten CSU und Grüne die Stadt auf, bei der Sondierung zu helfen und dem Verein – wenn möglich – ein Grundstück aus dem kommunalen Portfolio anzubieten.
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Schon Anfang vergangenen Jahres machte die Stadt einen Vorschlag: ein Grundstück in Trudering. Aufgrund der zu geringen Größe und des Bebauungsplanes sei dieses Areal jedoch ungeeignet gewesen, sagt Markus Baur. Außerdem hätte Kriegsschutt im Erdreich eine Unterkellerung verhindert.
Nun präsentiert die Stadt einen weiteren möglichen Standort – „trotz der gegenwärtig äußerst angespannten Rahmenbedingungen am Immobilienmarkt“, wie es aus dem Kommunalreferat heißt. Das Gewerbegrundstück in Freiham ist 4650 Quadratmeter groß und liegt am Rand des geplanten Neubaugebietes.
„Die Landeshauptstadt und das Kreisverwaltungsreferat gehören zu unseren größten Kunden. Umso mehr freut es uns, dass die Stadt sich bei der Suche einbringt und ein Grundstück aus ihren Beständen anbietet“, sagt Markus Baur. „Vielen Dank!“
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Man werde nun mit großem Interesse die Rahmenbedingungen abklopfen, „also was dort baurechtlich möglich ist, ob Außengehege realisierbar sind und was in Sachen Energieeffizienz machbar ist“, so der Stations-Leiter. Die Stadt hat den Reptilien-Fachleuten für die Prüfung bis Ende September Zeit gegeben.
Allerdings gilt es noch etwas Grundsätzliches zu klären: die Frage, wer das Projekt bezahlt. Baur schätzt allein den Preis für das Grundstück auf mehrere Millionen Euro. Ein Betrag, den der gemeinnützige Verein aus eigener Kraft nicht aufbringen kann. „Da brauchen wir die Unterstützung der Politik. Und zwar von Stadt und Freistaat.“