Repression gegen schwule Szene: KVR will Gauweilers Zeit aufarbeiten

Die neue Referentin kündigt an, die Repression gegen die schwule Szene der 80er untersuchen lassen zu wollen.
Felix Müller
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Peter Gauweiler (CSU)
Peter Gauweiler (CSU) © dpa

München - Es gibt lustige Geschichten aus Peter Gauweilers Jahren als Kreisverwaltungsreferent. So wie die, dass er als oberster Prüfer der Gastronomie schon mal in eine gefrorene Weißwurst beißen musste.

Gauweiler war von 1982 bis 1986 KVR-Chef

Aus Sicht jener Männer, die in den 80er Jahren in der schwulen Szene der Stadt unterwegs waren, ist Gauweilers Amtszeit von 1982 bis 1986 aber gar nicht witzig.

Mit Härte gegen schwule Szene und Prostitution

Der Mann ging mit großer Härte gegen die Szenelokale vor. Razzien gehörten zur Tagesordnung - und aufgerüstet wurde auch rhetorisch. Gauweiler kämpfte gegen Prostitution, weitete den Sperrbezirk aus - die schwule Szene aber hatte er insgesamt im Visier.

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Gauweiler bezeichnete Aids-Kranke als "Aussätzige"

Unter CSU-OB Erich Kiesl war er 1982 Kreisverwaltungsreferent geworden, machte sich schnell als "Schwarzer Sheriff" einen Ruf. 1986 dann wechselte er als Staatssekretär ins Innenministerium, wo er einen bundesweit einmaligen Maßnahmenkatalog gegen HIV entwickelte, der unter anderem Zwangstests von Prostituierten mit Hilfe der Polizei vorsah, "Mei, das sind halt Aussätzige", sagte Gauweiler in jenen Jahren mal über Aids-Kranke zum "Stern".

Neue KVR-Referentin ist Hanna Sammüller-Gradl (Grüne) 

Er ist wohl bis heute der bekannteste Referent im KVR gewesen. Mit der neuen Referentin Hanna Sammüller-Gradl (Grüne) soll nun ein anderer Umgang mit dieser Geschichte im Haus einziehen. Auch das KVR hat sich zur Pride Week in den Sozialen Medien mit der Regenbogenfahne geschmückt. "Aber es ist wichtig, dass wir nicht so tun, als wären wir immer offen gewesen für die Community", sagte sie am Sonntag im Gespräch mit der AZ. "Wir müssen schauen, was unsere Geschichte ist."

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Ergebnisse der Untersuchung sollen präsentiert werden 

Sammüller-Gradl betonte explizit, dass es dabei nicht um ihre beiden direkten Vorgänger gehe. Sondern um die Zeit davor - und insbesondere um die Amtszeit Peter Gauweilers "mit ihren repressiven Maßnahmen".

Sammüller-Gradl lässt nun intern diese Zeit untersuchen. Und will anschließend Ergebnisse präsentieren. In ihrem Haus, das künftig ganz anders sein soll als in den Jahren des Schwarzen Peter.


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