Renata: "Breno fing an, über den Boden zu kugeln"

Alkohol, Halluzinationen, der Brand und die Zeit nach dem Urteil: Renata, die Frau des Ex-Bayern-Stars Breno Borges, erzählt erstmals skurrile Details aus der Brandnacht.
MÜNCHEN - Ihr Mann sitzt als Brandstifter im Gefängnis. Und sie hat lange geschwiegen. Jetzt hat Renata Borges, die Frau des Ex-Bayern-Stars Breno, in Brasilien dem Sportportal „Globoesporte“ ein Interview gegeben. Dort spricht Renata Borges über:
*ihr Interview: „Es war mir verboten, mich zu äußern. Ich wollte, aber Bayern München und Rechtsanwalt Werner Leitner haben mich instruiert, keine Erklärung abzugeben. Ich glaube aber, jetzt ist es an der Zeit, allen die Wahrheit zu sagen.“
*die Vorgänge am Tag des Brandes (19. September 2011): „ Breno erfuhr, dass er zum vierten Mal operiert werden musste. Er sollte sich das linke Knie rasieren. Als er heimkam, bat er mich mir ihm essen zu gehen. Er war sehr traurig und wollte sich etwas ablenken. Er trank Bier, als ich wegfuhr, um die Kinder aus der Schule abzuholen.
Am späten Nachmittag, Zuhause, hat er eine Flasche Portwein getrunken. Man hat ihn beschuldigt täglich zu trinken, aber wie kann so jemand trainieren? Er trank an seinen freien Tagen. Nach dem Wein öffnete er eine Whiskey-Flasche… Ich war erschrocken, dass er zur dritten Art von Getränken überging. Ich habe die Kinder schlafen gelegt und ihn gebeten aufzuhören, er sollte ja am nächsten Tag operiert werden. Aber er hat schon nicht mehr auf mich gehört. Rafinha (ein weiterer Bayern-Spieler, d. Red.) und ein paar Leute kamen dann mit dem Auto vorbei und Breno, der eigentlich sehr schüchtern ist, sprang ihm direkt vors Auto. Das war ein großer Schreck für mich."
*Brenos Rausch: „Er lief nur in Bermuda-Shorts bis zu einem kleinen Platz in der Nähe von unserem Haus und fing an, dort über den Boden zu kugeln. Guilherme Miranda (Brenos Ex-Manager, d. Red.) lief ihm nach. Breno sagte, dass die Polizei hinter ihm her wäre. Er hat nur noch halluziniert. Zurück im Haus, sah er sich unseren schlafenden Sohn an und bat mich, auf ihn aufzupassen. Dann öffnete er das Fenster und wollte springen. Aus vier Metern Höhe stürzte er aus dem Fenster. Ich sagte: ,So, jetzt ist das Knie komplett kaputt.’ Aber er stand sofort wieder auf. Dann lief er mit einem großen Messer auf die Straße. Guilherme riet mir, aus Sicherheitsgründen mit den Kindern das Haus zu verlassen. Ich weckte die Kinder, setzte sie im Schlafanzug ins Auto und fuhr bis 1 Uhr nachts herum.“
*die Brand-Nacht: „ Später sah ich so 30 Polizeiautos in meine Straße einbiegen. Ich sagte: ,Breno hat sich umgebracht!' Als ich nach Hause kam, brannte alles. Ich flehte die Polizisten an,hineinzugehen und meinen Mann zu retten. Ich bettelte die Feuerwehrleute auf Knien an, bitte in das Haus zu gehen. Aber sie lehnten ab. Es ging nicht mehr. 20 Minuten lang beweinte ich den Tod meines Mannes. Dann kam Rafinha und weinte mir mir"
Ein Polizist sagte mir, dass Breno lebt. Er saß mit gesenktem Kopf in einem Polizeiauto, aber ich durfte nicht hin. Im Krankenhaus sagte er mir, dass er durchgedreht ist, als er mich und die Kinder nicht mehr zuhause vorfand. Er dachte, ich wäre für immer weggegangen. Sonst erinnert er sich an nichts, auch nicht daran, dass er Feuer gelegt hat. Allerdings rauchte er Narguile, eine Wasserpfeife.
Ich habe später zu einer Freundin am Telefon gesagt: Es sah aus, als hätte er den Teufel im Leib."
*ihre angebliche Affäre mit einem Manager: „
Das ist eine große Lüge. Breno ist ein wunderbarer Mensch."
*Brenos Anwalt: „Ich glaube, dass Werner Leitner Breno nicht gut verteidigt hat. Ich durfte nicht aussagen. Er wollte die Verteidigung ganz nach seiner Art machen. Er ist nicht mehr mit dem Fall betraut, wir haben den Anwalt gewechselt.
*Verluste: „Ich habe viel geweint, weil meine Taschen weg sind. Aber das ist Unsinn. Mein Mann ist im Gefängnis, nur daran denke ich jetzt.“
*Besuche im Gefängnis: „Alle zwei Wochen für jeweils eine Stunde. Breno wird im Gefängnis sehr gut behandelt. Er ist nicht depressiv. Breno arbeitet in der Wäscherei, außerdem darf er aufs Laufband und Fahrrad. Inzwischen haben wir keine Glasscheibe mehr zwischen uns. Kürzlich war ich mit den Kindern da. Alle haben viel geweint. Unser Sohn Pietro wollte, dass sein Vater mir nach Hause kommt, wo er doch schon so viel gearbeitet habe. Wir haben ihm erzählt er ist auf Arbeit.“