Remmidemmi auf Parteitag der CSU

Das war kein guter Abend für die Münchner CSU: Auf dem Parteitag am Montag wurden einige Mitglieder böse abgewatscht. Partei-Chef Horst Seehofer ist enttäuscht: "So etwas habe ich noch nicht erlebt."
Florian Zick |
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Das Lachen dürfte CSU-Parteichef Horst Seehofer und der Landtagsabgeordneten Mechthilde Wittmann am Montagabend wohl vergangen sein.
dpa Das Lachen dürfte CSU-Parteichef Horst Seehofer und der Landtagsabgeordneten Mechthilde Wittmann am Montagabend wohl vergangen sein.

München - Die parteiinternen Querelen der vergangenen Monaten haben in der Münchner CSU offenbar doch ihre Spuren hinterlassen: Auf dem Parteitag gestern Abend konnte Kultusminister Ludwig Spaenle seine Position als Vorstandsvorsitzender zwar behaupten, seine Stellvertreter wurden teilweise aber ordentlich abgewatscht.

Wirklich souverän zog nur Bezirksrätin Friederike Steinberger in den Parteivorstand ein (92 Prozent). Bürgermeister Josef Schmid und Spaenles Staatssekretär Georg Eisenreich erreichten mit 86 und 76,5 Prozent für eine parteiinterne Wahl allenfalls mittelmäßige Ergebnisse. So richtig böse erwischte es allerdings die Landtagsabgeordnete Mechthilde Wittmann.

Wittmann bekam nur 42 Prozent der Delegiertenstimmen - und fiel damit krachend durch. Partei-Chef Horst Seehofer, der sich vorgenommen hat, alle zehn der heuer anstehenden CSU-Bezirksparteitage zu besuchen, verließ umgehend nach der Wahl enttäuscht die Versammlung.

So etwas habe er noch nicht erlebt, sagte der Ministerpräsident. Dabei hatte er zuvor in seinem Grußwort die Münchner CSU noch ausdrücklich als "moderne Großstadtpartei" und als "stärkste politische Kraft in der Landeshauptstadt" gelobt.

Lesen Sie hier: So will Horst Seehofer seine Nachfolge regeln

Seehofer sprach in seiner Rede auch von "Respekt, Anstand und Zusammenhalt" - und meinte damit die Trümpfe der CSU. Bei Mechthilde Wittmann glaubten allerdings offebar viele der Delegierten diese Werte verloren. Kein ganz unverdienter Denkzettel sei das gewesen, war in den Reihen zu hören. Eine Strafe für Verhaltensweisen, die in der CSU nicht mehr willkommen seien.

Wittmann wird unterstellt, gegen aufstrebende Parteifreunde wie die Stadträte Kristina Frank und Alexander Dietrich intrigiert zu haben, um ihr Landtagsmandat zu sichern. Der Münchner Parteichef Spaenle soll deshalb schon im Vorfeld der Wahl dafür geworben haben, Wittmann nicht jede Stimme zu geben. Von dem letztendlichen Ergebnis zeigte aber auch er sich "vollkommen überrascht".

Die Münchner CSU will nun in sich gehen und mit etwas Abstand eine Ersatzkandidatin für Wittmann präsentieren. Auf die Schnelle war gestern Abend niemand aufzutreiben, der Wittmanns Posten hätte übernehmen wollen.

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