Rekordpreise für Wohnungen
MÜNCHEN - Die Immobilienpreise in München gehen ab wie eine Rakete: Der Markt ist so gut wie leer, die Nachfrage auch aus dem Ausland ist enorm groß – und die Preise erreichen „historische Höchstwerte”, wie Stephan Kippes vom Immobilienverband Deutschland registriert hat.
Seit der Lehmann-Pleite im September 2008 habe eine große Umschichtungswelle eingesetzt: Raus aus den Wertpapieren und rein in die sicheren Immobilien. „Inzwischen kommen in München 38 Prozent der Anleger aus dem Ausland”, wie Klaus Kiermeier von der Münchner Bank berichtet: „München ist international noch relativ günstig und gilt als wertsteigernd.”
Das treibt die Preise nach oben – zum Teil in schwindelerregende Höhen. Wie berichtet, sind in diesem Jahr die Grundstückspreise in München um bis zu 70 Prozent gestiegen. Das bedeutet: Die Wohnungspreise klettern weiter, denn diese Grundstücke müssen erst noch in einigen Jahren bebaut werden.
Die Preise sind in München jetzt schon so hoch wie noch nie. Nach den Rekordwerten im Frühjahr gab es noch einmal einen Schub. Etliche Anleger weichen deshalb schon nach Augsburg aus, so Kippes.
Die Herbst-Preise in München (alles gute Lage): Am teuersten wurden gebrauchte Eigentumswohnungen mit plus 9,7 Prozent: von 3100 Euro im Frühjahr auf jetzt 3400 Euro (im Herbst 2009: 2800 Euro). Neue Eigentumswohnungen: von 4150 auf 4400 Euro (Herbst 2009: 3800 Euro). Baugrundstücke für Geschosswohnungen plus 9,4 Prozent: von 1280 auf 1400 Euro (Herbst 2009: 1150). Ein gebrauchtes Reihenmittelhaus verteuerte sich um fünf Prozent von 500000 auf 525000 Euro (Herbst 2009: 475000).
Der Druck auf den Markt werde durch die relativ schlechten Zahlen für Baugenehmigungen und Fertigstellungen in ganz Bayern weiter erhöht, so Kippes.