"Reitende Post": Reiter kritisiert Differenz bei RKI- und Landesamt-Zahlen
München - In den vergangenen sechs Monaten sei es nicht gelungen, die Meldung der Zahlen durch das LGL an das RKI so zu organisieren, dass es keinen Verzug gebe, sagte Reiter am Mittwoch im Münchner Stadtrat. Dafür fehle ihm angesichts der technischen Möglichkeiten jedes Verständnis.
In der vergangenen Woche lagen die von RKI und LGL gemeldeten Corona-Zahlen zum Teil weit auseinander. Begründet wurde dies vor allem mit Verzögerungen bei der Datenübermittlung. Laut LGL war in München der kritische Wert von 50 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen mehrere Male überschritten. Das RKI dagegen meldete Werte unterhalb dieser Schwelle.
Welche Zahlen gelten? Reiter mit Kritik an RKI
Für die Stadt war das eine schwierige Lage. Hier galten ab dem vergangenen Donnerstag verschärfte Maßnahmen wie eineMaskenpflicht in Teilen der Innenstadt oder Kontaktbeschränkungen. Am Mittwoch wollte der Krisenstab über eine Lockerung oder eine mögliche Fortführung der Maßnahmen beraten - die Frage war nur, welche Zahlen gelten sollten. Das RKI hatte am Mittwoch für München 31,6 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gemeldet, eine Zahl unter dem Frühwarnwert von 35. Nach Einschätzung der Stadt ist das jedoch falsch. Sie wies eine 7-Tages-Inzidenz von 36,97 aus.
Reiter ist mit der Kritik nicht alleine. Hamburg hatte am Mittwoch erklärt, den 7-Tage-Inzidenz-Wert nur noch nach eigenen Berechnungen zu veröffentlichen. Die Sozialbehörde begründete dies mit Abweichungen zu den bisher vom Robert Koch-Institut übernommenen Daten, die immer wieder für Verwirrung gesorgt hätten.