Reisetasche geht von München aus auf Weltreise – jedoch ohne ihren Besitzer

Bei einem Flug von München in die USA hat die Lufthansa das Gepäck von AZ-Leser René R. verloren. Es folgt eine kuriose Odyssee, die er live mitverfolgen kann.
von  AZ
Ein Flugzeug rollt auf dem Flughafen zum Start.
Ein Flugzeug rollt auf dem Flughafen zum Start. © Boris Roessler/dpa

München/New York - Einmal das Empire State Building sehen – das war auch für René R. ein Traum. Was erst nur ein entspannter Städtetrip nach New York werden sollte, entwickelte sich jedoch schnell zu einem nervtötenden Hin-und-Her mit der Fluggesellschaft für den Düsseldorfer. 

Lufthansa verliert Reisetasche auf Flug von München nach New York: Gewitter kommt dazwischen

Gemeinsam mit seiner 18-jährigen Tochter wollte René von München nach New York fliegen – soweit so gut. Als die Beiden am 17. August am Münchner Flughafen ankamen, sah die Situation jedoch nicht mehr ganz so entspannt aus.

Aufgrund einer Gewitterfront musste der Flug um einen Tag verschoben werden. Auch das stellte für die urlaubsreifen Düsseldorfer noch kein allzu großes Problem dar. Was dann jedoch passierte, kann einem schnell den Urlaub verderben.

Während René in New York seinen Urlaub verbrachte, befand sich sein Gepäck noch am Münchner Flughafen
Während René in New York seinen Urlaub verbrachte, befand sich sein Gepäck noch am Münchner Flughafen © Privat

Reisetasche begibt von München aus sich auf Weltreise

Durch die spontanen Änderungen mussten Gepäck und Reisende getrennt voneinander nach New York geflogen werden, was bei der Lufthansa offenbar ebenfalls für Verwirrung sorgte.

Am Reiseziel angekommen, musste René feststellen: weder seine, noch die Reisetasche seiner Tochter waren an Bord der Maschine. Auch damit fand er sich schnell ab – dass das Gepäck noch während des Aufenthalts die Stadt erreichen würde, erwartete er erst gar nicht.

Besagte Tasche über dem Nordatlantik
Besagte Tasche über dem Nordatlantik © Privat

Auch Renés Hinweise helfen der Airline nicht wirklich weiter 

Sechs Tage lassen sich, wenn auch mit gewissen Umständen, vermutlich noch ganz gut ohne Gepäck überstehen. Wenn man dann aber wieder Zuhause ist, hätte man sein Eigentum vermutlich doch ganz gerne wieder – so auch René.

Dank eines GPS-Trackers (ein sogenannter "AirTag" von Apple), den er zuvor in sein Gepäck gelegt hatte, konnte er jede Bewegung seines Gepäcks nachvollziehen. Und hat festgestellt, dass seine Tasche München zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht verlassen hatte. Dann sollte es ja nicht so schwierig sein, sich diese zuschicken zu lassen? Falsch gedacht.

Letztendlich erreichte Renés Tasche New York doch noch – allerdings knapp drei Wochen zu spät
Letztendlich erreichte Renés Tasche New York doch noch – allerdings knapp drei Wochen zu spät © Privat

Stück für Stück kommt das Gepäck in Düsseldorf an

Die Tasche seiner Tochter erreichte knapp drei Wochen nach Abreise tatsächlich wieder die Heimat Düsseldorf – auf sein eigenes Gepäck musste René jedoch noch etwas länger warten.

Einen Tag später, inzwischen Anfang September, muss der Düsseldorfer dann voller Erstaunen feststellen, dass sich seine Reisetasche über dem Nordatlantik befindet. Einige Stunden später landet sie dann in New York – zwei Wochen, nachdem er bereits wieder Zuhause ist. Dort verblieb das Gepäckstück bis vergangenen Montag (11. September).

Auch das Innere einer New Yorker Lagerhalle durfte die Tasche auf ihrer Reise kennenlernen
Auch das Innere einer New Yorker Lagerhalle durfte die Tasche auf ihrer Reise kennenlernen © Privat

Auf Anfrage antwortete der Lufthansa-Kundensupport nur mit Standard-Phrasen, man suche bemüht nach dem Gepäck und melde sich, sobald es auftauche, so R. zur AZ. Zu diesem Zeitpunkt hatte René vermutlich mehr Ahnung davon, wo sich sein Gepäck befand, als die Airline selbst. 

Irgendwann muss jeder Urlaub enden – auch die verlorene Reisetasche begab sich anschließend wieder auf den Heimweg
Irgendwann muss jeder Urlaub enden – auch die verlorene Reisetasche begab sich anschließend wieder auf den Heimweg © Privat

Ende gut, alles gut?

Einen Tag später, am 12. September, kommt dann die erleichternde Nachricht – auch die Lufthansa scheint die Tasche (wenn auch erst nach zahlreichen Hinweisen des wartenden Kunden) gefunden zu haben. Inzwischen sei sie wieder auf dem Weg nach Düsseldorf.  Ob sie da tatsächlich ankommt, kann René R. immerhin genau nachverfolgen.

Die AZ hat die Lufthansa zum konkreten Fall angefragt, aus Datenschutzgründen wird eine Antwort im Lauf der Woche erwartet. 

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