„Reise nach Jerusalem!“ Schmids Spott für die SPD
Wie der CSU-Fraktionschef die Diskussion um die Nachfolge von OB Ude sieht – und warum er über Dieter Reiter als möglichen Rivalen (noch) nicht sprechen mag.
MÜNCHEN Die SPD hat bei der Suche nach ihrem neuen OB-Kandidaten zum Endspurt angesetzt. Derzeit hat Wirtschaftsreferent Dieter Reiter im Rennen die Nase offenbar deutlich vorn. Einer schaut sich das SPD-interne Ringen (noch) relativ entspannt aus der Distanz an: Josef Schmid, CSU-Fraktionschef im Rathaus. Dass er 2014 als OB-Kandidat wieder antritt, gilt als sicher. Die Frage ist bloß noch: gegen wen?
Über Reiter, den möglichen Rivalen, mag Josef Schmid nichts sagen: „Sonst muss ich in ein paar Wochen wieder einen anderen Kandidaten kommentieren“, spöttelt er. Ihn erinnere die Kandidatenkür der SPD „an die Reise nach Jerusalem: Alle rennen um Stühle herum, und am Schluss fällt einer raus.“ Als Beispiel nennt er Klaus Dittrich. Nachdem dessen Name im Zusammenhang mit der Ude-Nachfolge aufgetaucht war, teilte der Messe-Chef mit, dass er nicht zur Verfügung stehe. Und zuletzt hatte Bürgermeisterin Christine Strobl ihren Verzicht erklärt.
Schmid: „Alle paar Monate ist angeblich jemand anders der Favorit.“ Auch um Philosophieprofessor Julian Nida-Rümelin sei bei der SPD ein „Hype“ gemacht worden. Egal, wer das Rennen macht, Schmid sagt: „Ich nehme jeden Kandidaten sehr ernst.“ Die SPD sei in der Stadtgesellschaft gut verankert. In der Nachkriegszeit stellte sie – mit Ausnahme der sechsjährigen Kiesl-Ära – stets den OB.
Trotzdem geht Schmid nach eigener Auskunft mit „gesundem Selbstbewusstsein“ an die Sache. Er will weiter sein Ding machen: „Es wäre töricht und der erste Wahlkampffehler, wenn man glauben würde, dass man sich im Hinblick auf den Kandidaten der Gegenseite verstellen sollte.“ Julia Lenders
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