Reine Fahrradstraße in Freiham: Wo Autos draußen bleiben müssen

In Freiham entsteht Münchens erste reine Fahrradstraße, die Wohnhäuser erschließt.
von  Christina Hertel
Auf der Grünfläche soll auch ein bespielbarer Brunnen entstehen.
Auf der Grünfläche soll auch ein bespielbarer Brunnen entstehen. © LHM

Freiham - In der Altstadt und im Glockenbachviertel versucht die Stadt gerade, Autos loszuwerden - und mehr Platz für Fußgänger, Radler und mehr Grün zu schaffen. Ein langwieriger, zäher Kampf. In den Neubaugebieten will die Stadt gleich verhindern, dass Autos zu viel Raum bekommen.

"Grünes Rückrat" des neuen Quartiers

In Freiham hat der Stadtrat deshalb vor Kurzem die erste reine Fahrradstraße beschlossen. Freihamer Anger nennt sich diese neue Achse. Die Verwaltung bezeichnet sie als "grünes Rückgrat des neuen Wohnquartiers". Die Grüne Bürgermeisterin Katrin Habenschaden sieht darin sogar eine "kleine städtebauliche Revolution". Denn nur Fußgänger und Radfahrer dürfen hier unterwegs sein, aber keine Autos. Poller verhindern, dass sie reinfahren.

Grüne Trasse durchs Wohngebiet

Die grüne Trasse verläuft vom Stadtteilzentrum an der Helmut-Schmidt-Allee durch das neu entstehende Wohngebiet bis zur Otto-Meitinger-Straße. Auf der Westseite befindet sich ein vier Meter breiter Zweirichtungsradweg. Auf der Ostseite ein drei Meter breiter Gehweg.

Regenwasser nutzen nach dem Schwammstadt-Prinzip

Auf dem Anger entstehen außerdem mehrere Plätze: Auf dem zentralen baut die Stadt einen Brunnen, auf dem Kinder spielen können und der nach dem sogenannten Schwammstadt-Prinzip funktioniert. Das bedeutet: Regenwasser wird zurückgehalten und kann an heißen Tagen das Viertel abkühlen.

Neuer Quartiersplatz für über drei Millionen Euro

Ganz im Süden entsteht ein weiterer Quartiersplatz. Außerdem gibt es drei Spielbereiche für Kinder. Insgesamt werden im Bereich des Freihamer Angers 213 neue Bäume gepflanzt, es müssen keine Bäume entfernt werden. Auch Bänke, Mülleimer und Fahrradstellplätze stellt die Stadt auf. Das alles soll 3,2 Millionen Euro kosten.

Wann ist alles fertig?

Die Umsetzung des Projekts erfolgt im Zusammenhang mit der Fertigstellung der angrenzenden Hochbaumaßnahmen. Es ist vorgesehen, die öffentlichen Verkehrs- und Platzflächen 2023 fertigzustellen. Die Platzfläche ganz im Süden folgt aber erst, wenn die angrenzende Helmut-Schmidt-Allee endgültig hergestellt wird. Und damit ist erst 2027 zu rechnen. Die öffentlichen Grünflächen sollen hingegen schon viel früher nämlich im Winter 2024 fertig sein.

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