Regional oder bio: Wie soll das Wiesn-Hendl sein?
München - Knapp 80 Tage sind es noch bis zum Start der Wiesn. Aber schon jetzt diskutiert die Stadt darüber, wie man auf dem größten Volksfest der Welt in Zukunft essen wird.
Wie soll’s denn sein, das Wiesn-Hendl? Lieber bio – oder ist konventionell genauso gut, wenn das Fleisch zumindest von einem Bauernhof aus der Region stammt?
Der Wiesn-Chef will's bio und regional
Wiesn-Chef Josef Schmid (CSU) wird dem Stadtrat dazu nächste Woche einen Vorschlag unterbreiten – und der sorgt bei ernährungsbewussten Münchnern schon jetzt für mächtig Magengrummen.
Schmid möchte bio und regional nahezu gleichstellen. Betriebe, die sich mit regionaler Kost um einen Platz auf dem Oktoberfest bewerben, sollen dafür künftig zwei Punkte bekommen, Betriebe, die ausschließlich Bio-Fleisch anbieten, drei Punkte.
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Ziemlich grantig sei man über diesen Entwurf, sagt Stadträtin Sabine Krieger (Grüne). Schließlich spielten ökologische Fragen im ganzen Vergabeverfahren schon jetzt nur eine untergeordnete Rolle. Und nun würden sie zu allem Überdruss auch noch abgewertet. "Wir sind wirklich entsetzt", so Krieger.
Ähnlich sieht das Stephanie Weigel vom Aktionsbündnis "Artgerechtes München". Ein "Unding" seien Schmids Pläne, sagt sie. Schließlich sei die Massentierhaltung in Bayern gerade wieder massiv auf dem Vormarsch. Mit einem Regionalsiegel allein könne man also nicht ausschließen, dass die Hendl aus einem völlig überfüllten Maststall kommen.
Lieber regional oder bio? Nächste Woche im Stadtrat fällt die Entscheidung.
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