Regelmäßiges U-Bahn-Chaos: Die AZ hat nachgefragt

München - Auf der Anzeige steht, die nächste U-Bahn Richtung Olympia-Einkaufszentrum komme in drei Minuten. Durchgesagt wird aber, man solle den Bahnsteig wechseln. Also hetzen die Wartenden am Hauptbahnhof auf den anderen Bahnsteig. Dort steht, die nächste Bahn sei die U1 in Richtung Mangfallplatz in ein paar Minuten.
Trotzdem fährt die Bahn in Richtung Olympia-Einkaufszentrum ein. Es steigen viele Fahrgäste zu – offensichtlich auch solche, die eigentlich in die andere Richtung wollen. Es gibt viele solcher Geschichten aus den letzten Wochen, wo auch immer man mit regelmäßigen U1-Fahrgästen spricht, erzählen sie von Bahnen, die plötzlich einfahren, Bahnsteigen, die wechseln – und vielen falschen digitalen Anzeigen. Dabei wird das Problem für manchen noch verschärft, weil die Verstärker-Linie U7 zuletzt immer wieder ausfällt.
Das allerdings hat nichts mit den Bauarbeiten am Sendlinger Tor zu tun, erklärt die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) auf AZ-Nachfrage. Es habe Ausfälle gegeben, die "im Wesentlichen auf einen erhöhten Krankenstand zurückzuführen waren", erklärte MVG-Sprecher Matthias Korte. Die Situation habe sich aber wieder entspannt.
Für die U1 und U2 sieht die MVG ausdrücklich keine erheblichen Probleme. "Freilich können in einer Baustellensituation mit eingleisigem Betrieb Störungen und dadurch Verspätungen auftreten." Der Anspruch der MVG sei aber, "möglichst viel U-Bahn-Betrieb anzubieten." Dass es "mitunter" zu falschen Anzeigen komme, sei ein Ärgernis. "Leider müssen wir feststellen, dass die vorhandenen Systeme bei komplexen Betriebssituationen teilweise an ihre Leistungsgrenze kommen", sagte Korte. Ab 2018 führe man aber ein neues System ein.
Für Mittwoch hat die MVG übrigens neue Ausfälle angekündigt – diesmal bei den Tram- und Busabfahrtsanzeigen an den Haltestellen.
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